In einer Welt, in der Softwarelösungen immer komplexer werden, ist es unerlässlich, robuste Testverfahren zu implementieren. Nur so kann der Gesamterfolg des Projekts und die Sicherheit der Produkte gewährleisten werden. Hierbei gibt es drei wesentliche Ansätze des Testens, die darauf abzielen, die besten Ergebnisse in der komplexen Landschaft der Softwareentwicklung zu erzielen: die Agile Methode, die für ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an sich schnell ändernde Anforderungen bekannt ist; die Wasserfallmethode, die sich durch ihre strukturierte und sequentielle Vorgehensweise auszeichnet, und die hybride Methode, die eine Kombination aus den besten Praktiken beider Ansätze darstellt. Jede dieser Methoden hat seine eigenen Stärken und Besonderheiten, die nachfolgend betrachtet werden.
Die Agile Methode ist ein iterativer Ansatz in der Softwareentwicklung, der sich durch seine Flexibilität und Kundenorientierung auszeichnet. Im Gegensatz zu traditionellen Methoden, die eine umfassende Planung und sequenzielle Ausführung von Projektphasen erfordern, ermöglicht die agile Methode eine adaptive Planung, evolutionäre Entwicklung, frühzeitige Auslieferung und kontinuierliche Verbesserung. Dieser Ansatz fördert die cross-funktionale Zusammenarbeit und ist besonders nützlich in Umgebungen, in denen Anforderungen und Lösungen nicht vollständig vorhersehbar sind.
Die agile Teststrategie umfasst manuelle und automatisierte Tests, wobei der Schwerpunkt auf der Früherkennung und Behebung von Fehlern liegt. Agile Tester sind integraler Bestandteil des Entwicklungsteams und tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität bei. Die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen Beteiligten sind entscheidend für den Erfolg eines agilen Projekts. Aufgrund der inkrementellen Entwicklung entfällt ein Schwerpunkt des Testings auf den Regressionstest, was dazu führt, dass insbesondere das Thema Testautomatisierung einen hohen Stellenwert erreicht.
Die Wasserfallmethode ist ein linearer und sequenzieller Ansatz in der Softwareentwicklung, bei dem das Projekt in vordefinierte Phasen unterteilt wird. Diese Phasen umfassen üblicherweise:
Jede Phase muss abgeschlossen sein, bevor die nächste beginnt, und es gibt normalerweise keine Überlappung oder Rückkehr zu einer früheren Phase.
Um einen optimalen Test zu gewährleisten, ist es entscheidend, dass das Testteam bereits während der Design- & Implementierungsphase eng eingebunden wird. So kann zeitnah ermittelt werden, welche Testverfahren (bspw. Black-Box vs. White-Box), Testarten (statische vs. dynamische Tests) und Teststufen relevant sind. Während der Erstellung der konkreten Testfälle sind darüber hinaus die Spezifika der einzelnen Testumgebungen und Testdaten zu beachten. All diese Faktoren entscheiden während des Tests über den Grad der Qualität und damit über den Erfolg des Projekts.
Die Vorteile der Wasserfallmethode liegen in ihrer Einfachheit und Vorhersehbarkeit. Sie ermöglicht eine systematische und gut dokumentierte Vorgehensweise, die besonders bei der Übergabe des Projekts an den Kunden oder bei der Wartung von Vorteil ist.
Allerdings ist ein Erfolg nur dann möglich, wenn auch die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
Die hybride Methode im Test der Softwareentwicklung kombiniert Elemente aus traditionellen und agilen Testmethoden, um eine ausgewogene Herangehensweise zu bieten, die sowohl Struktur als auch Flexibilität ermöglicht. Diese Methode ist besonders nützlich in Umgebungen, in denen die Anforderungen nicht vollständig bekannt sind oder sich schnell ändern können, wie es oft in der Finanzindustrie der Fall ist. Klassische Anwendungsgebiete sind große Projekte mit komplexen Systemen, bei denen sowohl eine hohe Qualitätssicherung als auch eine schnelle Anpassungsfähigkeit gefordert sind.
Voraussetzungen für die Anwendung der hybriden Methode sind unter anderem ein erfahrenes Testteam, das mit beiden Ansätzen – traditionell und agil – vertraut ist, sowie Werkzeuge und Prozesse, die eine schnelle Kommunikation und Feedbackschleifen unterstützen.
Die Vorteile der hybriden Methode liegen in ihrer Flexibilität und Effizienz. Sie ermöglicht es Teams, schnell auf Änderungen zu reagieren, während gleichzeitig ein strukturierter Rahmen für die Qualitätssicherung beibehalten wird. Zu den Nachteilen gehört, dass die Kombination verschiedener Ansätze zu Konflikten führen kann, insbesondere wenn Teammitglieder unterschiedliche Erfahrungen und Präferenzen haben. Außerdem kann die Implementierung einer hybriden Methode komplex sein und erfordert eine sorgfältige Planung und Koordination.
Neben dem Finden von Fehlern / Abweichungen ist insbesondere die anschließende Analyse dieser durch Experten von entscheidender Bedeutung. Durch ihre tiefgreifendes Verständnis für die Ursachen und Auswirkungen von Fehlerbildern ist es möglich, systematische Fehlerquellen zu identifizieren und zu beheben, was die Zuverlässigkeit und Stabilität der Software maßgeblich verbessert. Darüber hinaus trägt die Expertenanalyse dazu bei, die Qualitätssicherungsprozesse zu verfeinern und die Entwicklungszyklen zu optimieren, was letztlich zu einem erfolgreichen Projektabschluss und einer höheren Kundenzufriedenheit führt.
Henrik Ochel
Managing Consultant bei der movisco AG
Michael Berlet
Consultant bei der movisco AG
Sophie Wagner
Junior Consultant bei der movisco AG
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