Ein Fehler in (Computer-)Programmen oder auch auf Webseiten wird im Fachjargon als Bug (=Käfer) bezeichnet. Meist finden sich solche Fehler im jeweiligen Code.
Der Ausdruck kommt ursprünglich aus einer Zeit, in der Computer noch ganze Räume füllten. Damals kam es vor, dass sich Insekten in die Gehäuse des Computers verirrten und durch ihr Herumkrabbeln Fehlfunktionen wie Kurzschlüsse verursachten, wie auch z.B. erst 2018 passiert: Ameisen haben in Karlsfeld für massenhaft Kurzschlüsse im Schaltkasten einer Ampelanlage gesorgt.
Wie kann man vorbeugen und sicherstellen, dass ein Softwaresystem zuverlässig funktioniert? Richtig: Durch Testen.
Fast jeder hatte schon einmal Berührungspunkte mit Softwaresystemen, welche nicht ordnungsgemäß oder wie erwartet funktioniert haben. Dabei sind diese im heutigen Leben kaum wegzudenken: von Fachanwendungen, welche z.B. im Bankwesen Anwendung finden, bis hin zu alltäglichen Produkten wie Ampelanlagen oder Autos lassen sich Softwaresysteme finden. Software, die nicht korrekt arbeitet, kann zu vielfältigen Problemen wie Geld-, Zeit- oder Imageverlust führen. Systeme, welche in direkten Zusammenhang mit dem menschlichen Leben stehen, können durch Fehler sogar Verletzungen oder Tod zur Folge haben. Testen ist ein Mittel, die Qualität von Software zu beurteilen und das Risiko einer Fehlerwirkung im Betrieb zu reduzieren.
Die Einschätzung, dass Testen ausschließlich darin besteht, Tests auszuführen, sprich die Software zu verwenden und die Ergebnisse zu prüfen, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Softwaretesten ist ein Prozess, welcher darüber hinaus Aktivitäten wie Planung, Analyse, Entwurf sowie die Realisierung von Tests beinhaltet. Ebenfalls ist das Berichten über Testfortschritt und -ergebnis und die Beurteilung der Qualität eines Testobjekts von äußerster Wichtigkeit.
Es existieren die „7 Grundsätze des Testens“, welche über mehrere Jahrzehnte hinweg entwickelt wurden und welche als generelle Leitlinien für das Testen gelten:
Mit der Einhaltung dieser Grundsätze kann das Testen auf einem gewissen Niveau gehalten und Fehler beim Testen vermieden werden.
Schulungen, Weiterbildungen sowie auch das Ablegen von Zertifizierungen haben einen hohen Stellenwert bei der movisco AG. Im Rahmen der movisco Academy werden die unterschiedlichsten Angebote offeriert, welche den jeweiligen Berater bestens für seinen Aufgabenbereich und auf die Arbeit beim Kunden vorbereiten.
Nachfolgend beschreibe ich meine Erfahrungen mit der ISTQB® Foundation Level Schulung, welche ich über die movisco Academy besucht und dadurch neue Einblicke ins Testing erhalten habe.
ISTQB® ist das weltweit führende Zertifizierungssystem im Bereich des Softwaretestens, hat das international anerkannte Zertifizierungsprogramm „Certified Tester“ ins Leben gerufen und entwickelt es ständig weiter. Dabei handelt es sich um ein Portfolio von Zertifizierungen, die Testfähigkeiten entwickeln, erweitern und validieren. Das Schema basiert auf Lehrplänen, die von einem globalen Netzwerk von Experten erstellt wurden, dem ISTQB®-Glossar, Musterprüfungen und dem Testing Body of Knowledge (TBOK).
Die Zertifizierung zum „Certified Tester Foundation Level“ und die Schulung, welche in diesem Beitrag erläutert wird, vermittelt die grundlegende Terminologie und ein breites Spektrum an Wissen. Sie richtet sich an Personen wie Tester, Testberater, Testmanager, Softwareentwickler und jene, welche sich ein Basiswissen und Grundlagenverständnis über das Thema Softwaretesten erwerben möchten und ist die Voraussetzung für die anderen Module des Programms, die eine Vertiefung und Spezialisierung ermöglichen, wie:
Für alle Ausprägungen bietet Expleo Schulungen an.
Die Schulung im Rahmen der movisco Academy bestand insgesamt aus vier Tagen. In den ersten drei Tagen wurden die Inhalte des „Core“-Modules „Certified Tester Foundation Level“ abgearbeitet. Der letzte Tag galt dem intensiven Üben von Testfragen, bot die Möglichkeit , offene Fragen zu klären oder dem Wiederholen von missverstandenem Kontext oder Unklarheiten. Ebenfalls war die anschließende Zertifizierungsprüfung Teil des vierten Tages.
Die Schulung war insgesamt in sechs Kapitel unterteilt. Alle sechs Kapitel sind essenziell und fließen dabei mit einem unterschiedlichem Gewichtungsanteil in die Zertifizierungsprüfung mit ein. Der Ablauf verlief dabei über alle Kapitel einheitlich: Begonnen wurde mit einer kurzen Einleitung in das Kapitel und worum dieses sich dreht. Anschließend gab es den Theorieblock mit interaktiven Frage-/Antwort-Sessions und auch das Bearbeiten und Vorstellen von Gruppenaufgaben war ein Teil davon. Nach der Theorie wurden die von der Expleo zur Verfügung gestellten Übungsfragen, welche dem Inhalt des jeweiligen Kapitels zugehörig waren, in 10-15-minütigen Zeitslots zunächst allein gelöst. Im Anschluss wurden diese gemeinsam abwechselnd beantwortet und falls nötig, erläutert.
Die Prüfung besteht aus 40 Multiple Choice Fragen und dauert eine Stunde. Die Bestehensgrenze liegt bei 65%, es müssen also mindestens 26 Fragen richtig beantwortet werden. Bei der Prüfung handelt es sich um eine Online-Proctor-Prüfung, das heißt, der zu Prüfende wird über die Dauer der Prüfung per Webcam überwacht. Hierzu zählt auch das vorherige Ausweisen seiner Person sowie das Überprüfen des Raumes, wobei die Webcam am Ort, an welchem man die Prüfung ablegt, umhergeschwenkt wird, sodass der Prüfer erkennen kann, dass sich sonst niemand anderes im Raum aufhält.
Das Zertifikat bringt folgende Vorteile für den Zertifizierten, aber auch für das Unternehmen mit sich:
Durch den Aufbau der Schulung wurden zum einen die Grundlagenkenntnisse sehr gut rübergebracht und zum anderen ein guter Einblick in die Welt des Softwaretestens vermittelt. Durch das ISTQB®-Zertifikat wird bescheinigt, dass die zertifizierte Person über das Wissen verfügt. Wichtig ist es nun, dass theoretisch Erlernte praktisch anzuwenden, um die Kompetenz somit durch „learning-by-doing“ weiter voranzutreiben. Je nachdem, wie die Karriereplanung des Einzelnen aussieht und durch die genannten Vorteile lohnt es sich stehts, sich fortzubilden.
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