Das Bankenaufsichtsrecht ist ein komplexes und sich ständig im Wandel befindliches Thema, das für Banken von großer Bedeutung ist. Durch die starke Verknüpfung zu Risikomanagement, Accounting und den operativen Prozessen in den Banken, kann und sollte das Aufsichtsrecht nicht mehr separat betrachtet werden. Insbesondere die Anforderungen der Regulierungsbehörden im Hinblick auf den Basler Akkord sind hier von entscheidender Bedeutung.
Die Neuerungen der Baseler Vorschriften führen mit neuen Berechnungsvorgaben präzisere Methoden zur Messung und Steuerung der Kredit-, Markt- und operationellen Risiken ein. Die Baseler-Anforderungen zielen schlussendlich auf höhere Eigenkapitalanforderungen, um die Verlusttragfähigkeit der Institute zu stärken und das Vertrauen in das Finanzsystem zu erhöhen.
Banken müssen sich auf eine kontinuierliche Anpassung ihrer Geschäftsmodelle und Prozesse einstellen, um den neuen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Es ist entscheidend, dass Institute frühzeitig und umfassend auf die neuen Anforderungen reagieren, um regulatorische Vorgaben zu erfüllen und mögliche Sanktionen zu vermeiden.
Obwohl Basel IV erst gerade finalisiert und die Meldungen für die neuen Anforderungen sich noch in der Umsetzung befinden, sind die Diskussionen um Basel V bereits in vollem Gange.
Die Einführung des Common Reporting (CoRep) als Bestandteil der Basler-Novellierung wird stetig weiterentwickelt und ist Teil der Bestrebungen der EU, die Finanzmarktstabilität zu erhöhen und das Vertrauen in das Bankensystem zu stärken.
Durch die Bereitstellung konsistenter und transparenter Finanzdaten können Aufsichtsbehörden die verschiedenen Risikokategorien, denen die Banken ausgesetzt sind, wie z.B. Kreditrisiko, Marktrisiko und operationelles Risiko, analysieren und die Eigenkapitalausstattung der Banken beurteilen.
Basierend auf den Meldungen, können fundierte Entscheidungen getroffen und die Risiken im gesamten Finanzsystem besser überwacht werden.
Der Financial Reporting Framework ist ein weiteres standardisiertes Berichtssystem, das von der EBA entwickelt wurde.
Die FinRep-Meldung dient der Bereitstellung detaillierter Finanzinformationen, die zur Aufsicht und Überwachung durch nationale und europäische Aufsichtsbehörden verwendet werden.
Sie ist ebenfalls ein wichtiges Instrument zur Förderung der Transparenz und Stabilität im Finanzsystem
Die von der Bundesbank erhobenen statistischen Meldungen der Banken sind vielfältig und decken verschiedene Bereiche ab.
Die eingereichten Meldungen zu den Bilanzdaten, vergebenen Krediten, erhaltenen Einlagen und die außenwirtschaftlichen Daten und weitere Meldungen dienen dazu, ein umfassendes Bild von der Finanzlage in Deutschland zu erhalten und die Geldpolitik sowie die Bankenaufsicht zu unterstützen
Der Paradigmenwechsel im Bankenaufsichtsrecht weg von den formularbasierten aggregierten Meldungen wie z.B. CoRep und FinRep hin zu granularen Meldungen findet gerade statt.
Die erste internationale Meldung dieser Art war die AnaCredit-Meldung.
Mit der Einführung des Integrated Reporting Framework (IReF) werden die granular einzureichenden Meldungen ausgebaut und europaweit standardisiert.
Durch die Erarbeitung von BIRD geht die EBA einen Schritt weiter und stellt den Banken ein zentrales standardisiertes Datenmodell bereit.
Stefan Bachinger
Partner Risk & Finance bei der movisco AG
Serkan Uyanik
Managing Consultant bei der movisco AG
Tim Sutterer
Senior Manager bei der movisco AG
Wir freuen uns über Ihre direkte Kontaktaufnahme!