Die voranschreitende Digitalisierung in Kombination mit der sich stetig erhöhenden Markttransparenz als ein Aspekt der Globalisierung verlangt immer schnellere Reaktionszeiten und fundierte Entscheidungen der Unternehmen. Um diese Entscheidungen treffen zu können, ist es für Unternehmer und Verantwortliche essenziell wichtig, die Kosten und Umsatzstruktur des eigenen Unternehmens genau zu kennen und deren Entwicklung für unterschiedliche Prognosen simulieren zu können.
Für die Implementierung und Durchführung dieser Simulationen ist das SAP Profitability and Performance Management (SAP PaPM) entwickelt worden.
Die movisco AG berät Kunden aus der Finanzdienstleistungsindustrie. Unser Senior Consultant und Autor René Klein geht in diesem Beitrag auf die Anwendungsmöglichkeiten von SAP PaPM in der Finanzindustrie ein.
SAP Profitability and Performance Management (SAP PaPM) ist eine Performance-Management-Lösung, die von der SAP SE als Werkzeug entwickelt wurde, um komplexe Profitabilitätsrechnungen bei minimalem IT-Aufwand ohne festes Datenmodell in Unternehmen zu kalkulieren.
Entwickelt wurde jedoch mehr als nur ein Werkzeug: SAP PaPM ist eine neue Generation von integrierten Performance-Management-Anwendungen, die noch viel mehr können als reines Kostenmanagement. Ein eigenes Datenmodell ist nicht erforderlich, da unterschiedlichste Daten- und Informationsmodelle aus anderen SAP- und Nicht-SAP-Anwendungen in der Cloud oder On Premise verwendet bzw. wiederverwendet werden können.
Mit SAP PaPM können komplexe Geschäftsszenarien modelliert, kalkuliert und in Echtzeit simuliert werden. Anwenderunternehmen erhalten einen sofortigen Einblick durch eine „Single Source of Truth“. Das Tool zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität und Verarbeitungsperformance aus, die auf die In-Memory-Plattform SAP HANA aufsetzt. Aufbauend auf den Prinzipien der SAP-Fiori-Benutzererfahrungen ist die Software so konzipiert, dass sie von Usern einfach und komfortabel ausgeführt werden kann.
SAP PaPM ist aufgebaut wie ein Schweizer Taschenmesser oder ein Baukastensystem. Der Anwender kann sich genau die Tools daraus aussuchen, die er benötigt. Aktuell nicht benötigte Tools können einfach außer Acht gelassen werden - ohne dass die übrige Funktionalität eingeschränkt wird - oder zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden. Ergebnisse können allgemein oder auch – bedingt durch die Granularität des Finanzmodells – sehr detailliert abgerufen werden. Auch Fremdsysteme bzw. Non-SAP-Tools können auf die Informationen zugreifen.
Der Kern der Anwendung besteht im Wesentlichen aus den folgenden drei Komponenten:
SAP PaPM ist grundsätzlich so entwickelt worden, dass es als eigenständige Lösung auch in Non-SAP-Instituten eingesetzt werden kann. SAP empfiehlt jedoch, dass das SAP Profitability and Performance Management so nah wie möglich zu den relevanten Daten implementiert werden soll, im besten Fall auf der SAP-HANA-Plattform oder sogar derselben Instanz. Das Tool fügt sich z.B. besonders gut in die neue SAP Banking-Landschaft ein, da bereits in der Entwicklungsphase Wert auf eine Kompatibilität mit der neuen Banking Platform FSDP gelegt wurde. Ziel war, eine optimale Performance und maximale Wiederverwendung der vorhandenen Daten und Metadaten wie Hierarchien, Stammdaten usw., zu gewährleisten.
Die movisco AG berät Kunden aus der Finanzdienstleistungsindustrie, daher legen wir den Fokus in diesem Beitrag auf die Anwendungsmöglichkeiten von SAP PaPM in der Finanzindustrie.
Drei Schlüsselszenarien, die in der Finanzdienstleistungsbranche häufig vorkommen, stellen nachfolgend die Einsatzmöglichkeiten von SAP PaPM vor. Diese Auswahl ist nicht abschließend, zeigt aber die breite Anwendungsmöglichkeit von SAP PaPM auf. Zu den Szenarien zählen insbesondere Themen, die in einigen Banken bisher noch durch SAP SEM Banking (Profit Analyzer) abgebildet werden, dessen Support nach heutigem Stand im Jahr 2025 auslaufen wird.
SAP PaPM bietet neben der klassischen SAP GUI (Graphical User Interface) als Standardoberfläche für SAP-Applikationen auch die moderne User Experience (UX) über SAPUI5 bzw. über SAP Fiori an. Während SAPUI5 das Entwicklungsframework für Webanwendungen umfasst, definiert Fiori das Design, die Verwendung der UI5-Elemente und eigene Technologien, wie z.B. das Fiori-Launchpad.
Die Modellierungsübersicht zeigt verschiedene, für die Modellierung relevante Key Performance Indicators (KPIs) wie etwa die größten und kleinsten Umgebungen und Aktivierungszeiten. Die Transaktion /NXI/P1_MODEL_OV öffnet den UI5 Statistic Overview (s. Abb. 3).
Folgender Funktionsumfang steht den Nutzern zur Verfügung:
Über die Modellierungsumgebungen (TX: /NXI/P1_MODEL_OV) gelangt man weiterhin zur Übersicht der vorhandenen Modelle (s. Abb. 4).
Das obige Beispiel stellt den aktuell vorhandenen Demo Content der SAP dar. Ein großer Vorteil in der Anwendung liegt in der Möglichkeit, einzelne Umgebungen auswählen und separat ändern und anpassen zu können, ohne andere Umgebungen durch die vorgenommenen Änderungen zu beeinflussen. Durch diese Kapselung wird eine Konsistenz von Reports und Modellen, die auf den Umgebungen aufbauen, sichergestellt.
Die Ausführungsübersicht verzweigt sich zu mehreren wichtigen Transaktionen.
Hervorheben möchten wir mit /NXI/P1_PROCESS die Transaktion, um Prozesse in SAP PaPM zu verwalten und deployen. Die Anwendung wird zweigeteilt dargestellt, um die Prozessübersicht sowie entsprechend dazugehörige Aktionen übersichtlich zu visualisieren:
Die linke Spalte zeigt eine Übersicht aller Prozesse, die momentan in SAP PaPM abgebildet werden können. Diese müssen nicht alle deployed sein. Für die jeweiligen Einzelprozesse kann der entsprechende Punkt ausgewählt werden. Auf der rechten Bildschirm-Seite wird detailliert das dazugehörige Prozess-Template angezeigt.
Eine weitere, wichtige Transaktion ist die TX /NXI/P1_REPORT. Diese erlaubt es, die Reports in SAP PaPM auszuführen und zu monitoren (s. Abb. 6).
Mit Unterstützung der movisco AG und dem Einsatz von SAP PaPM können Sie…
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