Die SAP Business Technology Platform (BTP) ist eine leistungsstarke Lösung, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre IT-Infrastrukturen zu modernisieren und Geschäftsprozesse effizient zu transformieren – unabhängig davon, ob SAP- oder Nicht-SAP-Systeme zum Einsatz kommen. Die Plattform ermöglicht den Einsatz innovativer Technologien wie Künstliche Intelligenz und Echtzeit-Analysen für unterschiedlichste Anwendungsfälle. Banken, die bereits auf die Kernanwendung SAP S/4HANA setzen, profitieren zusätzlich von speziell entwickelten BTP-Services, die eine besonders enge und nahtlose Integration mit S/4HANA ermöglichen und dadurch zusätzlichen Mehrwert schaffen.
Falls Sie sich noch nicht sicher sind, ob die SAP BTP eine zukunftssichere Lösung für den Bankensektor ist, empfehlen wir Ihnen, auch unseren Blogbeitrag „SAP BTP - Ein Platzhalter oder eine zukunftssichere Lösung für den Bankensektor?“ zu lesen, in dem wir die langfristigen Perspektiven und Vorteile der SAP BTP im Detail beleuchten.
Die Einführung der SAP BTP in einer Bank ist ein strategischer Schritt, der sorgfältige Planung und durchdachte Ausführung erfordert. In diesem Blogbeitrag skizzieren wir ein Integrationsvorgehen in fünf Phasen – von der Zieldefinition bis hin zur abschließenden Integration und Abnahme – das als Leitfaden für eine erfolgreiche Implementierung dienen kann.
Bevor Sie mit der Einführung der SAP BTP beginnen, ist es entscheidend, klare Ziele und einen detaillierten Fahrplan zu definieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehr als 86 Services nach dem „Pick-and-Choose“-Modell für die SAP BTP anbietet, die Funktionen in Bereichen wie Datenbank-Datenmanagement, Entwicklerproduktivität, DevOps, Mobile, Prozessautomatisierung, Laufzeiten und Container, Sicherheit bis hin zur Benutzererfahrung abdecken. Daher ist es entscheidend, bereits zu Beginn die übergeordneten Ziele und Erwartungen klar festzulegen, um die Implementierung erfolgreich gestalten zu können. Eine präzise Zieldefinition hilft nicht nur dabei, den Umfang der SAP BTP-Implementierung zu bestimmen, sondern auch, Integrationsbedarfe frühzeitig zu erkennen.
Nachdem die Ziele festgelegt wurden, geht es darum, die bestehende IT-Landschaft zu bewerten. Banken, die bereits SAP S/4HANA nutzen, haben in der Regel eine solide technische Basis - dennoch gilt es zu prüfen, ob ihre Systemlandschaft mit der SAP BTP und den zugehörigen Services kompatibel ist.
Wichtige Fragestellungen in dieser Phase:
Fazit dieser Phase: Am Ende der Evaluierung sollte ein vollständiges Bild der technischen Ausgangslage vorliegen: Welche Systeme sind vorhanden, welche Kompatibilitäten bestehen, und welche technischen oder strategischen Lücken müssen ggf. durch Migrationen, Erweiterungen oder neue Schnittstellen geschlossen werden, bevor SAP BTP produktiv eingeführt werden kann.
Die Einführung der SAP BTP in einer Bank erfordert eine gründliche Überlegung hinsichtlich der Integrationsmethoden, da Banken in der Regel mit einer Vielzahl von Systemen arbeiten – sowohl SAP-Systeme als auch externe, nicht-SAP-Systeme. In diesem Kontext spielen der SAP Cloud Connector und die SAP Integration Suite eine zentrale Rolle bei der Integration von Systemen mit der SAP BTP. Welche Lösung am besten geeignet ist, hängt von der Art der Integration ab, die erforderlich ist.
Der SAP Cloud Connector wurde speziell entwickelt, um On-Premise-SAP-Systeme, wie beispielsweise SAP S/4HANA, mit der SAP BTP zu verbinden. Die nachfolgende Abbildung 1 verdeutlicht den Einsatz des Cloud Connectors anhand eines einfachen Beispiels zwischen der SAP BTP und einem On-Premise SAP Systems.
Diese Lösung ist besonders vorteilhaft für Banken, die bereits SAP-Systeme lokal betreiben und diese in die Cloud integrieren möchten. Der Cloud Connector stellt eine sichere Tunnelverbindung her, sodass nur der notwendige Datenverkehr zwischen den Systemen übermittelt wird, ohne das gesamte On-Premise-System für die Cloud zugänglich zu machen.
Die SAP Integration Suite ist eine vollständig verwaltete Cloud-Lösung, die mit über 2.500 vorgefertigten Integrationsszenarien, mehr als 220 Geschäftsereignissen, über 200 Konnektoren zu SAP- und Nicht-SAP-Anwendungen sowie mehr als 35 regierungsspezifischen Integrationen überzeugt. Die nachfolgende Abbildung 2 zeigt die Features der Integration Suite übersichtlich auf.
Wie aus der Abbildung ersichtlich, geht die Integration Suite weit über die bloße Verbindung von On-Premise-SAP-Systemen hinaus. Ihre Stärken zeigt sie insbesondere dann, wenn komplexe und vielseitige Integrationen erforderlich sind. Für Banken, die mehrere Systeme integrieren müssen – sowohl SAP-Systeme als auch externe Anwendungen wie Microsoft SharePoint – und zusätzlich Aufgaben- und Prozesskoordination (Orchestrierungsfunktionen) benötigen, ist die Integration Suite die ideale Lösung. Darüber hinaus bietet die SAP Integration Suite eine Vielzahl weiterer Funktionen, die in diesem Kontext nicht näher erläutert werden.
In vielen Fällen ist es nicht nur eine Frage von „Cloud Connector ODER Integration Suite“, sondern vielmehr eine Frage der Kombination beider Lösungen. Besonders wenn eine Bank sowohl On-Premise-SAP-Systeme als auch externe Systeme integrieren möchte, können beide Lösungen ihre Stärken ausspielen. Die nachfolgende Abbildung 3 veranschaulicht die Anwendungsfälle des SAP Cloud Connectors und der SAP Integration Suite im Zusammenspiel innerhalb einer Systemlandschaft.
Die Abbildung 3 verdeutlicht, wie beide Technologien ineinandergreifen, um eine nahtlose, sichere und skalierbare Integration über Systemgrenzen hinweg zu ermöglichen. Der Cloud Connector sorgt dabei für eine sichere und verschlüsselte Verbindung zu den On-Premise-SAP-Systemen, während die SAP Integration Suite die Integration von externen Anwendungen und Drittsystemen ermöglicht. Auf diese Weise können Banken die Vorteile beider Lösungen nutzen, um eine umfassende und flexible Integrationslandschaft zu schaffen, die sowohl On-Premise- als auch Cloud-Systeme integriert und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards wahrt.
Nachdem die Phasen eins bis drei erfolgreich abgeschlossen wurden, besteht der nächste Schritt darin, sich mit der Datenmigration und -synchronisation zu befassen. Dies ist ein entscheidender Aspekt für eine erfolgreiche Einführung der SAP BTP. In vielen Fällen müssen Banken sicherstellen, dass ihre Daten sowohl in der Cloud als auch lokal konsistent und aktuell bleiben. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung der Migration ist erforderlich, um Datenverluste oder Inkonsistenzen zu vermeiden.
Wichtige Aspekte bei der Datenmigration:
Nach erfolgreicher Datenmigration ist eine umfassende Testphase erforderlich, um sicherzustellen, dass das System wie geplant funktioniert und die festgelegten Ziele erreicht werden. Auch wenn die Integration der SAP BTP und die Migration strukturiert durchgeführt wurden, sind Tests und eine abschließende Abnahmeprüfung notwendig, um den Übergang in den Echtbetrieb sicherzustellen. Der Aufwand für diese Tests variiert je nach Migrationsumfang, Datenmenge und individuellen Anforderungen.
Testphase:
Abnahmeprüfung:
Die Einführung der SAP BTP ist ein bedeutender Schritt für jede Bank, der jedoch mit einer klaren Strategie und den richtigen Integrationstechnologien erfolgreich gemeistert werden kann. Eine präzise Planung der Integration, die sorgfältige Datenmigration und eine abschließende Abnahmeprüfung stellen sicher, dass die Bank optimal auf die neuen Möglichkeiten der Cloud-Technologie zugreifen kann. Mit der SAP BTP als Grundlage kann die Bank ihre IT-Infrastruktur modernisieren und ihre Geschäftsprozesse effizient und flexibel gestalten.
Darüber hinaus eröffnet die SAP BTP den Zugang zu innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Echtzeit-Analysen und automatisierten Workflows – und legt somit den Grundstein für eine zukunftsorientierte, agile Organisation. Wer heute in eine durchdachte BTP-Strategie investiert, schafft die Voraussetzungen für nachhaltige Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit im Finanzsektor.
Wenn Sie den Weg zur SAP BTP weiterverfolgen möchten, bleiben Sie mit uns in Verbindung. Wir beobachten technologische Entwicklungen und die Anforderungen im Bankensektor kontinuierlich, um Ihnen auch zukünftig fundierte Einblicke und praxisnahe Orientierung bieten zu können.
Wir freuen uns über Ihre direkte Kontaktaufnahme!