Die Finanzbranche befindet sich im Wandel. Mit dem Aufkommen von Fintech-Unternehmen und der zunehmenden Digitalisierung stehen Banken und Finanzinstitute unter starkem Innovationsdruck. Diese Dynamik beeinflusst auch das Testen von Software und das Testmanagement in der Branche. Traditionell setzte man hier auf die Wasserfallmethode, doch immer häufiger greifen Banken nun auf agile Methoden zurück. Doch wie unterscheiden sich die beiden Ansätze? Was sind die Vor- und Nachteile von agilem Testen im Bankenumfeld?
In der klassischen Wasserfallmethode erfolgt die Softwareentwicklung in klar abgegrenzten Phasen: Anforderungsanalyse, Design, Implementierung, Test und schließlich die Auslieferung. Jede Phase muss abgeschlossen sein, bevor die nächste beginnt. Das Testen wird hier oft als separate Phase am Ende der Entwicklung gesehen (siehe hierzu auch: Der Schlüssel zum Erfolg in Banken-IT-Projekten: Effektives Testen von Softwareeinführungen – Die Wasserfallmethode).
Im Gegensatz dazu setzt die agile Methode auf inkrementelle und iterative Entwicklung. Hier werden Anforderungen in kurzen Sprints (2-4 Wochen) bearbeitet und getestet. Das Testen ist integraler Bestandteil des Entwicklungsprozesses und erfolgt kontinuierlich.
In agilen Projekten ist das Testen nicht mehr eine isolierte Phase am Ende der Entwicklung, sondern integraler Bestandteil jedes Sprints. Sprints sind kurze, wiederholbare Entwicklungszyklen, die meist 2 bis 4 Wochen dauern. In jedem Sprint wird ein Teil der Software entwickelt, getestet und fertiggestellt. Das Testvorgehen in der agilen Methode umfasst dabei verschiedene Aspekte:
Im Finanzsektor sind die Anforderungen an Qualität und Sicherheit besonders hoch. Der Testumfang in agilen Projekten deckt daher sowohl funktionale als auch nicht-funktionale Anforderungen ab:
Der Wechsel von der klassischen zur agilen Methode im Testmanagement bringt zahlreiche Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität, frühe Fehlererkennung und Kundenzentrierung. Doch gerade im stark regulierten Finanzsektor müssen Banken die Herausforderungen sorgfältig abwägen. Ein hybrider Ansatz, der die Stärken beider Methoden vereint, könnte für viele Institute der ideale Weg sein. Langfristig gesehen bietet die agile Methode jedoch die notwendige Anpassungsfähigkeit, um im sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Transformation hin zu agilen Methoden ist kein einfacher Prozess, doch sie bietet eine große Chance, das Testmanagement im Finanzsektor auf ein neues Level zu heben und die Innovationskraft der Branche zu stärken.
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