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Financial & Regulatory Reporting – movisco-EBA-Update: das neue movisco Reporting Update #8

Auch im ersten Quartal dieses Jahres hat die europäische Bankenaufsichtsbehörde wieder interessante Veröffentlichungen herausgegeben. Wie gewöhnt, beleuchten wir im heutigen movisco Reporting Update einige der relevantesten EBA-Publikationen der vergangenen Monate mit direktem Bezug auf Financial & Regulatory Reporting.

Zum einen werden wir auf das Ende März veröffentlichte Risiko-Dashboard für das vierte Quartal 2024 eingehen, welches aggregierte statistische Informationen der größten EU-/EWR-Institute enthält. Neben einer Einordnung der Ergebnisse werfen wir auch einen Blick nach vorn und diskutieren die von der EBA identifizierten Herausforderungen für die Zukunft im Rahmen des Financial & Regulatory Reportings.

Zum anderen betrachten wir den aktuellen Stand der Datenbereitstellung in Zusammenhang mit ESG-Risiken – einem Thema, das weiterhin an Bedeutung gewinnt

Tipp:

Neben unseren zusammenfassenden EBA-Updates veröffentlichen wir regelmäßig vertiefende Beiträge zu spezifischen aufsichtsrechtlichen Entwicklungen – zuletzt etwa zum BaFin Risikobericht 2025 oder zu BCBS 239.

Stabilität im EU-/EWR-Bankensektor trotz geopolitischer Herausforderungen

Die EBA hat am 21. März 2025 ihr Risiko-Dashboard für das vierte Quartal 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen: Der Bankensektor in der EU und im EWR bleibt trotz geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen stabil. Dies ist auch für das Financial & Regulatory Reporting von hoher Relevanz.

Die Eigenkapitalrendite (RoE) stieg 2024 leicht auf 10,5 %, die Gesamtrentabilität verbesserte sich ebenfalls. Zwar sank die Nettozinsmarge leicht, doch wurde dieser Rückgang durch gestiegene Einnahmen aus Gebühren- und Provisionsgeschäften kompensiert.

Die Kreditvergabe an Privathaushalte und Unternehmen nahm in fast allen Ländern zu, während sich die Qualität der Aktiva verbesserte: Das Volumen notleidender Kredite sank um 1,1 % auf 375 Mrd. Euro. Einzig im Bereich der Gewerbeimmobilien gab es einen leichten Anstieg problematischer Kredite.

Auch auf der Kapitalseite zeigt sich der Sektor robust. Die harte Kernkapitalquote (CET1) blieb stabil bei 16 %, während die Risikopositionen moderat anstiegen. Die Liquiditätskennzahlen (LCR bei 163,4 %, NSFR bei 127,1 %) übertreffen weiterhin die regulatorischen Vorgaben deutlich.

Insgesamt unterstreichen die aktuellen Zahlen die solide Verfassung des Bankensektors und seine Fähigkeit, auch in einem herausfordernden Umfeld stabil zu bleiben.

Herausforderungen im Blick: EBA mahnt zur Wachsamkeit

Neben der rückblickenden Analyse richtet die EBA den Blick in die Zukunft:

Die Aufsichtsbehörde warnt davor, dass Handelskonflikte, internationale Spannungen und politische Unsicherheiten die Stabilität der Finanzmärkte gefährden. Auch wirtschaftliche Fragmentierung und die zunehmende Rolle von Künstlicher Intelligenz stellen neue Herausforderungen dar. Finanzinstitute müssen sich auf Unsicherheiten wie Liquiditätsrisiken und die stärkere internationale Verflechtung einstellen.

Die EBA fordern daher ein verstärktes Risikomanagement, mehr Cyberresilienz und eine vorausschauende Überwachung der globalen Märkte. Enge internationale Zusammenarbeit und eine gute regulatorische Vorbereitung seien entscheidend, um Stabilität zu sichern.

Für Institute wird eine solide Daten-Governance, eine kritische Bewertung von KI-Lösungen im Einklang mit dem AI-Act sowie die zügige Umsetzung der Anforderungen aus dem Digital Operational Resilience Act (DORA) empfohlen.

EBA sieht Fortschritte bei ESG-Daten, doch Lücken bleiben

Im Bereich der ESG-Risiken stellt die EBA deutliche Fortschritte bei Verfügbarkeit und Standardisierung von Daten fest. Dennoch bleibt die ESG-Datenlandschaft fragmentiert und lückenhaft.

Politische Initiativen wie die CSRD (Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen) und die ESRS (Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung) sollen zukünftig zur Schließung dieser Lücken beitragen.

Immer mehr Kreditinstitute beziehen ESG-Risiken in ihre Bewertungen ein, wobei der Fortschritt je nach Risikoklasse variiert. Nach wie vor zählen die begrenzte Verfügbarkeit, Qualität und Detailtiefe der Daten zu den größten Hürden bei der Weiterentwicklung anspruchsvollerer Analysemodelle.

Besonders bei der Bewertung von Übergangsrisiken in Unternehmensportfolios wurden bereits standardisierte Elemente wie Sektorklassifizierungen oder CO₂-Emissionen etabliert. Auch bei Immobilienkrediten gibt es Fortschritte, etwa durch die Berücksichtigung von Standort und Energieeffizienz.

In anderen Risikoklassen hingegen fehlen noch ausgereifte Methoden zur ESG-Risikobewertung. Die meisten Ansätze sind qualitativ und basieren auf Experteneinschätzungen. Die Bewertung des Einflusses von ESG-Risiken auf das Kreditrisiko steckt beispielsweise noch in den Kinderschuhen.

Die EBA kommt zu dem Schluss: Ein standardisierter Bewertungsansatz ist möglich, allerdings gestaffelt und abhängig von Risikotyp und Datenlage. Damit ergeben sich neue Anforderungen und Chancen im Bereich des Financial & Regulatory Reportings.

Fazit

Die europäische Bankenlandschaft zeigt sich zum Jahresbeginn 2025 robust und stabil – mit soliden Kennzahlen bei Eigenkapital, Rentabilität und Liquidität. Gleichzeitig warnt die EBA vor wachsenden Risiken durch politische, wirtschaftliche und technologische Veränderungen.

Auch beim Thema ESG-Daten zeigt sich ein ambivalentes Bild: Während Fortschritte erzielt wurden, bestehen nach wie vor erhebliche Lücken und Unsicherheiten. Diese Herausforderungen betreffen insbesondere das Financial & Regulatory Reporting. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob es gelingt, diese Herausforderungen durch standardisierte Ansätze und gezielte regulatorische Maßnahmen zu bewältigen.

Die movisco AG befasst sich intensiv mit diesen Themen und unterstützt Banken aktiv bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen im Financial & Regulatory Reportingsprechen Sie uns gerne an.

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