Auch im Jahr 2021 wird immer wieder über Robotic Process Automation (RPA) gesprochen. Fast jeder hat schon von den Vorteilen dieser neuen Technologie gehört und eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung von deren Funktionsweise. Doch oft bleiben noch Fragen offen. Daher möchten wir heute die 9 häufigsten Fragen zum Thema Robotics Process Automation beantworten.
Fangen wir vorne an. Als Robotic Process Automation wird die automatisierte Bearbeitung strukturierter Geschäftsprozesse durch Software-Roboter bezeichnet. Dabei ahmt die Software auf der grafischen Benutzeroberfläche der Anwendung die Mausbewegungen und Eingaben, die normalerweise von Mitarbeitern getätigt werden, nach. Eingesetzt werden kann die RPA immer dann, wenn es sich um eindeutig strukturierte, häufig wiederkehrende und regelbasierte Aufgaben handelt.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Prozessautomatisierung werden bei der Robotic Process Automation keine Geschäftsprozesse verändert. Auch die eingesetzten Software-Anwendungen bleiben unberührt. Lediglich die Bedienung der vorhandenen Systeme wird statt von einem Mitarbeiter von einem Roboter übernommen. Somit sind keine großen Investitionen nötig, um mit RPA zu starten. Auch der Testaufwand ist deutlich geringer, da die funktionierenden, bestehenden Prozesse nicht verändert werden.
Nicht alle Unternehmensprozesse eignen sich gleichermaßen für die Anwendung von RPA. Da der Roboter nach klaren Regeln arbeitet, stehen strukturierte Prozesse im Fokus. Je klarer die Handlungsanweisungen und Regeln innerhalb des Prozesses sind, umso leichter wird der Einsatz von Robotic Process Automation. Den größten Vorteil bringt RPA bei häufig wiederkehrenden Prozessen, da der Roboter jeden Prozess beliebig oft ausführen kann – rund um die Uhr.
Anwendungsbeispiele für den Einsatz von RPA sind
Die generelle Bestrebung beim Einsatz von RPA ist es, den menschlichen Arbeitsaufwand zu reduzieren. Dafür soll der Roboter so selbstständig wie möglich arbeiten. Stringent angewendet wird diese Idee bei den sogenannten vollautomatisierten Prozessen (engl. „unattended automation“), bei denen kein menschliches Eingreifen erforderlich ist. Der Software-Roboter führt seine Aufgaben vollkommen selbstständig aus. Dies bietet sich immer dann an, wenn große Datenmengen verarbeitet und analysiert werden müssen und es sich um weniger kritische Prozesse handelt.
Bei teilautomatisierten Prozessen dient der Roboter als Assistent des Mitarbeiters. Zum Beispiel, indem er Eingabemasken oder Formulare vorausfüllt oder Datenbankabfragen zur Bereitstellung benötigter Daten tätigt. Die Ergebnisse dieser Zuarbeit erleichtern dem Mitarbeiter die Arbeit; er kann sich besser auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren und hat aber trotzdem die Möglichkeit, die Arbeit des Roboters zu kontrollieren.
Natürlich ist die Einführung von RPA zunächst eine Investition, die Kosten mit sich bringt. Die positiven Effekte sind allerdings sofort spürbar. Als Richtwert gilt, dass bereits nach einem Jahr die Einsparungen durch die RPA die Investition wieder ausgleichen. Zudem ist der Einsatz von Robotern kostengünstig skalierbar. Statt eines Mitarbeiters können 10, 20 oder 100 Roboter gleichzeitig die Arbeit erledigen.
Bei all den positiven Effekten, die RPA auf Ihr Unternehmen haben kann, gibt es natürlich auch Kritik an dieser neuen Technologie. So können beispielsweise manche hochkomplexen Prozesse nicht einfach automatisiert werden. Außerdem arbeitet der Roboter nach ihm vorgegebenen Regeln. Somit muss sichergestellt sein, dass bei der Einrichtung des Roboters der zu automatisierende Prozess vollständig verstanden ist und korrekt abgebildet wird. Der Roboter benötigt für seine Arbeit strukturierte Daten in ausreichender Qualität. Unschärfen oder Doppeldeutigkeiten, die Mitarbeiter oft aufgrund ihrer Erfahrung und Intuition auflösen können, stellen für die Maschine große Herausforderungen dar.
Auf jeden Fall! Banken arbeiten mit sensiblen Geschäfts- und Kundendaten und müssen strenge Anforderungen an Governance und Compliance erfüllen. Hier kann der Einsatz von Robotern dienlich sein, da die Anforderungen bereits in die Automatisierungsregeln integriert werden können. Die Datenqualität spielt in Banken eine zunehmend große Rolle. Durch Unterstützung in der Dateneingabe, -abstimmung und -verarbeitung können Roboter die Qualität deutlich steigern.
Die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und -genauigkeit von Robotern kann die Reportingprozesse in Banken beschleunigen und die Ergebnisse verbessern. Zudem können Mitarbeiter, die nicht mehr mehrere Tage mit der Abstimmung von Konten und Datenhaushalten beschäftig sind, ihre Arbeitskraft wichtigeren Themen wie zum Beispiel der Erfüllung neuer regulatorischer Anforderungen widmen.
Im Wesentlichen gibt es 3 Dinge, die bei der Einführung von RPA zu beachten sind. Zum einen muss die Bereitschaft von Management und Mitarbeitern gegeben sein, diese neue Technologie im Unternehmen anzuwenden. Dazu ist es wichtig, klar transparent zu machen, wie RPA funktioniert und in welchem Umfang sie eingesetzt werden soll.
Außerdem ist es wichtig, die richtigen Prozesse zu automatisieren. Soll das volle Potenzial der RPA ausgeschöpft werden, dürfen die Prozesse weder zu komplex noch zu unbedeutend sein. Die ausgewählten Prozesse müssen verstanden und sauber dokumentiert sein.
Zuletzt spielt natürlich auch die Auswahl der RPA-Software eine entscheidende Rolle. Eine schwer zu bedienende Software kann die Mitarbeiter frustrieren und zu Projektverzögerungen führen.
Werden diese Punkte beachtet, steht einer erfolgreichen Implementierung der Robotic Process Automation nichts mehr im Wege.
Wir freuen uns über Ihre direkte Kontaktaufnahme!