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9 Prinzipien des Requirements Engineering

Für das Business Requirements Engineering (BRE) oder auch Anforderungsmanagement, existieren 9 Prinzipien, welche als Leitfaden für klare Vorgaben in einer dynamischen Umgebung sorgen. Mit der Einhaltung dieser 9 Prinzipien meistern Sie jede Herausforderung im Rahmen des Requirements Engineerings souverän – von klaren Anforderungen bis hin zur optimalen Umsetzung.

Die heutige Projektwelt ist von Flexibilität und Schnelllebigkeit geprägt. Projekte werden häufig nach agilen Methoden wie Scrum durchgeführt statt eine lineare Bearbeitung zu verwenden. Doch bei aller Agilität im Projektmanagement wird das Anforderungsmanagement meist zurückgelassen und bleibt somit unflexibel. Dies kann zu massiven Problemen führen, wenn sich Anforderungen, Stakeholder oder deren Wünsche während des Projekts ändern. Um Requirements Engineering optimal einzusetzen, sollte dieses auch als flexibler Prozess betrachtet und angewandt werden. Doch bei dem flexiblen Einsatz von Requirements Engineering in so unterschiedlichen Umgebungen braucht es Anhaltspunkte, um der Agilität nicht zu verfallen, sondern einen erfolgreichen Prozess zu gestalten. Welche Aspekte die Anhaltspunkte für ein erfolgreiches und zugleich flexibles Anforderungsmanagement sind, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

IREB als Standard für Erfolg

Das Business Requirements Engineering beinhaltet die Ermittlung, Dokumentation, Validierung und Verwaltung von Geschäftsanforderungen - wie im Blogbeitrag BREvolution aufgegriffen. Mit systematisch erfassten und sorgfältig geprüften Anforderungen möchte das Requirements Engineering den Grundstein für einen erfolgreichen Projektverlauf bieten. Das Anforderungsmanagement befindet sich in einer Welt, in welcher jedes Projekt individuelle Ausprägungen und Eigenschaften vorzuweisen hat. Um unter diesen Umständen dauerhaft einen hohen Standard erreichen zu können, hat das International Requirements Engineering Board (IREB) 9 Prinzipien definiert, welche nicht verhandelbar und für ein erfolgreiches Anforderungsmanagement ausschlaggebend sind.

Die grundlegenden Prinzipien für erfolgreiches BRE (IREB)

1. Wertorientierung

Die Wertorientierung stellt den Wert einer Anforderung in den Vordergrund. Die Anforderung selbst ist als ein Hilfsmittel zu verstehen, die Ziele des Projekts umzusetzen. Dabei lassen sich diese Hilfsmittel mit einem Wert vergleichen, welcher sich aus Nutzen und Kosten ergibt. Die Kosten einer Anforderung ergeben sich aus den Aktivitäten des Anforderungsmanagements zu dieser Anforderung (Ermitteln, Dokumentieren, Validieren, Verwalten). Demgegenüber steht der Nutzen, welcher sich aus dem Beitrag zum Erfüllen der Stakeholderwünsche und dem Vermeiden von Fehlern sowie Problemen und deren Korrektur zusammensetzt.

2. Stakeholder

Ein Stakeholder beschreibt eine Person, die einen Kontaktpunkt zum Projekt (-System) hat. Im Requirements Engineering ist es essenziell, alle Stakeholder zu identifizieren, da nicht bekannte Stakeholder auch Anforderungen haben können. Diese Anforderungen wären damit schlichtweg nicht bekannt und könnten im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass sie erst im späteren Projektverlauf bekannt werden und dann mit hohen Aufwänden nachträglich implementiert werden müssen oder sogar noch zu Komplikationen führen. Um diese Probleme auszuschließen und Konflikte frühzeitig zu beseitigen, versucht das Requirements Engineering, möglichst alle Stakeholder und ihre Anforderungen im Voraus zu identifizieren.

3. Gemeinsames Verständnis

Das gemeinsame Verständnis ist das eindeutige gemeinsame Wissen zwischen Stakeholdern. Es soll als Basis für eine zweifelsfreie und interpretationsfreie Kommunikation zwischen den Beteiligten sorgen. Um dies zu erreichen, ist der wichtigste Ansatz die Dokumentation. Denn niedergeschriebene Definitionen ergeben weniger Interpretationsspielraum, als wenn sich alle Stakeholder eine eigene Definition denken. Da man aber nicht alle Begriffe und Definitionen schriftlich erfassen kann, erfordert es ein hohes Maß an Erfahrung und Fingerspitzengefühl, welche Themen schriftlich festzuhalten oder unter allen Beteiligten auch ohne diesen Schritt eindeutig sind.

4. Kontext

Als Kontext wird die Umgebung eines Systems verstanden. Ein System umfasst all das aus dem Projektkosmos, woran Anforderungen gestellt werden können. Relevant ist es hier, die Abgrenzung von dem System zum Kontext herzustellen. Dabei muss sowohl eine sich mit Projektverlauf ändernde Grenze als auch mögliche Schnittstellen zwischen dem System und dem Kontext beachtet werden. Die Abgrenzung von System und Kontext sowie vom Kontext zur nicht mehr relevanten Umgebung ist relevant, da sich auch aus dem Kontext Anforderungen ergeben können oder Anforderungen des Systems beeinflusst werden.

5. Problem, Anforderung, Lösung

Diese drei Begriffe sind im Requirements Engineering sehr eng miteinander verflochten. Dabei kann sich die Abhängigkeit auf verschiedene Weisen auswirken. Wenn ein Problem bei einem Stakeholder auftritt, ist es das Ziel des Requirements Engineering, daraus eine Anforderung ableiten. Diese soll das entstandene Problem lösen. Wird diese Anforderung umgesetzt, entsteht die Lösung zu dem Problem. Jedoch kann eine entwickelte Lösung auch Möglichkeiten aufzeigen, woraus sich neue Anforderungen oder Probleme ergeben. Zudem können auch aus der Anforderung, welche zu einem Problem entworfen wurde, bei der Einordnung in den Kontext weitere Probleme entstehen. Damit stellt dieses Prinzip die interaktive Welt des Requirements Engineerings in den Vordergrund.

6. Validierung

Die Validierung ist ein elementarer Bestandteil in der Anforderungserhebung. Um die Richtigkeit sicherzustellen und problematische Auswirkungen zu verhindern, werden definierte Anforderungen geprüft. Denn ohne die Kontrolle könnten Anforderungen die Wünsche der Stakeholder verfehlen. Auch gibt es bei Anforderungen verschiedener Stakeholder widersprüchliche Ergebnisse. Auch die Einhaltung von beispielsweise regulatorischen Richtlinien, welche sich aus dem Systemkontext ergeben können, und deren Übereinstimmung mit den definierten Anforderungen, muss bei Validierung berücksichtigt werden.

7. Evolution

Das Requirements Engineering fordert einen flexiblen Prozess, da sich das System und der Kontext in der realen Welt stetig weiterentwickeln. Durch diese Entwicklung können sich auch die Anforderungen ändern. Dabei können sich sowohl neue Anforderung aus einem neuen Zustand ergeben als auch bereits existierende Anforderungen verändern. Dieser Prozess ist eine normale Entwicklung. Wichtig ist hierbei, sich dem Prozess nicht zu verschließen und zielführend mit den Änderungen umzugehen. Diese sollten keinesfalls ignoriert werden, sondern stattdessen mit einbezogen oder überarbeitet werden.

8. Innovation

Für das Prinzip der Innovation benötigt es einen erfahrenen Requirements Engineer. IREB möchte mehr Nutzen erreichen als der Input von den Stakeholdern bietet. Zum einen können Wünsche der Stakeholder verfeinert werden. Dabei versteht ein Requirements Engineer die Anforderung des Stakeholders und verbessert diese, indem die Anforderung verfeinert oder erweitert wird, wodurch das Bedürfnis des Stakeholders übererfüllt werden kann statt mit seiner selbst definierten Anforderung. Des Weiteren können durch den Requirements Engineer aus den bereits definierten auch weitere Anforderungen abgeleitet werden, welche den Stakeholdern zusätzlichen Nutzen einbringen. Ziel dieses Prinzips ist es immer, den Stakeholdern neue oder verbesserte Funktionen zu ermöglichen.

9. Systematische und disziplinierte Arbeit

Dieses Prinzip rundet die Kernaspekte von IREB ab und bezieht sich auf alle anderen Prinzipien. Es wird gefordert, dass alle Prinzipien angewandt werden. Allerdings sollen diese Prozesse nicht stumpf von alten Projekten kopiert, sondern an die Probleme und Umstände des aktuellen Projekts angepasst werden. Zwar kann die Erfahrung immer als Hilfestellung herangezogen werden, allerdings ist die Anpassungsfähigkeit besonders wichtig. Die Flexibilität fordert eine systematische und disziplinierte Herangehensweise, damit es bei der gewünschten Flexibilität durch eine zuverlässige und anpassbare Struktur ein erfolgreiches Anforderungsmanagement möglich ist.

Fazit

Um die 9 Prinzipien in der flexiblen Projektwelt anzuwenden, benötigt es weiterführendes Wissen zum Anforderungsmanagement, Branchenwissen und Projekterfahrung. Hier kommt movisco ins Spiel. Auf unserer Webseite klären wir Sie über die Facetten des Requirements Engineerings auf und bieten Ihnen die Möglichkeit, sich für eine professionelle BRE-Beratung an uns zu wenden.

Als Gold-Partner von IREB stehen wir von der movisco AG Ihnen mit zertifizierten Requirements Engineers, welche zudem über das Branchenwissen der Finanzindustrie sowie ausreichend Projekterfahrung verfügen, zur Seite. Diese Voraussetzungen sind optimal, um bankenspezifische Compliance in den Kontext einzubinden und die Prinzipien des Requirements Engineerings auf Ihr individuelles Projekt anzuwenden.

Machen Sie den Unterschied und heben Sie Ihre Projekte auf das nächste Level!


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Susanne Jung

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