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Berufsbegleitendes Studium - mein Sprung ins kalte Wasser

Ein berufsbegleitendes Studium ist eine gute Möglichkeit, um neben dem Beruf einen akademischen Abschluss zu erlangen, wenn eine Auszeit für ein Vollzeitstudium nicht möglich oder nicht gewollt ist - sei es aus finanziellen oder anderen Gründen. Im berufsbegleitenden Präsenzstudium finden Vorlesungen und Seminare abends (Abendstudium) oder am Wochenende am Studienort statt. Eine besonders flexible Variante dieses Studienmodells ist das Fernstudium, bei dem das Selbststudium im Vordergrund steht. Berufsbegleitende Studiengänge gibt es in Deutschland in vielen Fachbereichen: von BWL über Soziales bis zu Technik & Ingenieurwesen.

Meine Entscheidung

Bereits seit längerem hatte ich den Wunsch, nachdem meine beiden Töchter aus dem Wickelalter raus waren, mich beruflich weiterzubilden und mehr Theorie zu meiner praktischen Tätigkeit zu lernen. 2019 habe ich dann den Schritt gewagt und mich entschieden, eine ganz besondere Investition zu tätigen. Und zwar habe ich in Humankapital investiert – in mich – und mich für ein berufsbegleitendes Studium entschieden. Selbstverständlich war mir schon zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass die kommenden Monate eine Herausforderung werden würden, um Arbeit, Familie, Haushalt und ein kleines bisschen Me-Time unter einen Hut zu bekommen…

Die Möglichkeiten und die Wahl der Institution

Das Angebot an Studienmöglichkeiten ist groß. Da ich bei der movisco AG im Marketing tätig bin, stand für mich von Anfang an fest, dass ich auch etwas in diesem Bereich studieren möchte und das Gelernte in die Praxisarbeit einfließen lassen kann. Um herauszufinden, welche Art und Weise als berufsbegleitendes Studium für mich die beste Alternative ist, habe ich mich mit folgenden Fragen beschäftigt:

  • Welcher Lerntyp bin ich? Kann ich mit Büchern oder digitalem Lernmaterial eigenständig lernen oder lerne ich besser mit anderen zusammen?
  • Kann ich mir neben dem Beruf jede Woche eine bestimmte Zeit für ein berufsbegleitendes Studium freischaufeln oder bin ich beruflich viel unterwegs oder zu sehr eingespannt?
  • Ist ein berufsbegleitendes Studium in der Nähe meines Wohnortes möglich?

Für mich stand ziemlich schnell fest, dass das Studium eine begrenzte Dauer haben sollte, da ich parallel zum Beruf auch Mama bin, und dass das Studium Präsenzzeiten enthalten sollte, um auch einen aktiven Austausch mit anderen Studierenden zu erhalten.

Aufgrund dieser Parameter und einer längeren Recherche bin ich auf die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Freiburg, kurz VWA, aufmerksam geworden.

Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Freiburg (VWA)

Die VWA mit zentraler Lage in Freiburg im Breisgau und ca. 1 Stunde Fahrzeit entfernt von meinem Wohnort an der Schweizer Grenze bietet Seminare und berufsbegleitende Studiengänge für Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen Verwaltung an. Als unabhängige Akademie zählen sie unter anderem das Land Baden-Württemberg, kommunale Spitzenverbände, Banken und Unternehmen, Industrie- und Handelskammern und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen zu ihren Trägern.

Die VWA bietet unter anderem den jährlichen Studiengang zum Marketing Manager/in (VWA) an, der mich durch Inhalt und begrenzte Zeitdauer direkt angesprochen hat. Auch die Voraussetzungen zur Teilnahme an diesem Studiengang - abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung & mind. ein Jahr kaufmännische Tätigkeit – konnte ich gut erfüllen und so habe ich mich in mehreren Telefonaten mit der VWA an das Thema berufsbegleitendes Studium herangetastet.

Studiengang Marketing Manager/in (VWA)

„Der Fachstudiengang zum Marketing Manager/in (VWA) ist die perfekte Alternative zum klassischen Vollzeit Marketing Studium – Für Berufstätige, die sich im Marketing spezialisieren und weiterbilden möchten. Und diese Weiterbildung zahlt sich aus! Denn jedes Unternehmen braucht effektive Strategien und Methoden, um Produkte und Dienstleistungen erfolgreich zu vermarkten – jedes Unternehmen braucht Marketing! Und dafür gelten eigene Regeln, die durch betriebswirtschaftliche Faktoren ebenso geprägt sind wie durch die bunte Vielfalt der Medienlandschaft. Mit dem entsprechenden Marketing Know-how können Sie erfolgreich Strategien entwickeln, um die Produkte und Dienstleistungen Ihres Unternehmens optimal im Wettbewerbsumfeld zu positionieren. Eine Qualifikation, mit der Sie punkten!“, so die VWA auf ihrer Homepage.

Der Präsenzlehrgang wird in 320 Stunden und innerhalb von ca. 10 Monaten absolviert. Die Wissensvermittlung erfolgt in 12 Präsenzmodulen, die jeweils Freitagabend und samstags stattfinden. Während des Studiums werden zwei Transfer-Document-Reports im Umfang von ca. 30 Seiten erstellt und benotet. Abschließend wird eine große Abschlussarbeit zu einem mit dem Studiengangsleiter abgestimmten Thema geschrieben. Die Note dieser abschließenden Projektarbeit bildet zusammen mit der Note der mündlichen Prüfung die Abschlussnote und wird auf einem Zertifikat festgehalten.

Die Präsenzmodule setzen sich zusammen wie folgt (Stand 2019):

Modul 1:  Einführung in die Unternehmenssteuerung (Planspiel)
Modul 2:  Strategisches Marketing
Modul 3: Marketing- und Vertriebscontrolling
Modul 4: Projektmanagement
Modul 5: Markt- und Wettbewerbsanalyse
Modul 6: Customer Relationship Management
Modul 7: Marken- und Brand/-Management
Modul 8: Produkt- und Preismanagement
Modul 9: Werbepsychologie
Modul 10: Marketingkommunikation
Modul 11: Professionelle Verkaufspräsentationen und Moderationstechniken
Modul 12: Social Media Marketing

 

Die Kosten für den Studiengang inkl. Studiengebühren liegen bei 3.450,00 €. Dazu kommen Kosten für Anfahrt, Parken sowie zusätzliche Literatur und nicht zuletzt das Binden der Abschlussarbeit. Man kann die Kosten aber nahezu komplett von der Steuer absetzen.

Ich habe mich durch die informativen Telefonate mit der Ansprechpartnerin der VWA sowie auch den für mich planbaren Aufwand des Studiengangs überzeugen lassen, den Sprung ins kalte Wasser gewagt und mich zum Studiengang Marketing Manager/in (VWA) 2019/2020 angemeldet.

Meine Studienzeit

Direkt nach den Sommerferien 2019 ging es los – mein erstes Präsenzwochenende an der VWA in Freiburg stand an. Da ich - wie eingangs erwähnt - zweifache Mama bin und mein Mann beruflich stark eingebunden ist, war eine gute Organisation zwingend notwendig. Die Unterstützung meiner Eltern war hierfür unabdingbar, da sie meine Töchter für die Präsenzzeiten in Freiburg bei mir abgeholt und währenddessen betreut haben.

In der Akademie angekommen, war ich angenehm überrascht: die Studiengruppe - im Vergleich zu den Vorjahren mit 20-25 Absolventen – war klein und überschaubar mit sieben TeilnehmerINNEN! Unser Studiengangsleiter David Tan, Professor für Organisationslehre & Projektmanagement (IUE Hochschule Basel) und Diplom-Kaufmann (Universität Stuttgart), konnte uns unter diesen idealen Bedingungen schnell in die Thematik einführen und stand uns während der gesamten Studiendauer stets beratend an der Seite.

Das erste Präsenzwochenende war spannend, aber auch anstrengend. Zu Zeiten, an denen ich unter normalen Umständen bereits im Dämmerschlaf auf der Couch lag, musste ich nun am Freitagabend mein tief vergrabenes Wissen über Rechnungswesen und Kontierung wieder zu Tage fördern. Und auch am Samstag wurde von 08:30 bis 17:30 Uhr nun eifrig gelernt und verloren geglaubtes Wissen wiederentdeckt. Bereits nach diesem ersten Wochenende war ich stolz auf mich, dass ich mich an der VWA angemeldet und das erste Modul gut hinter mich gebracht hatte, aber der Berg, der noch vor mir lag und den es zu überwinden galt, war immens…

Irgendwann waren die Anwesenheitszeiten an der Akademie eine willkommene Abwechselung gegenüber dem stetigen und alleinigen Lernen und dem Erarbeiten der Transfer-Document-Reports, das nun meinen Alltag begleitete. Immerhin konnte man sich an den Präsenzwochenenden mit den anderen TeilnehmerINNEN bei einer gemeinsamen Pause auch live austauschen. Denn ich muss zugeben: die Lernzeit zu Hause war eine Herausforderung. Das ist berufsbegleitend und als Mama mit ein bisschen Haushalt, der sich leider nicht von allein macht, doch ein anderer Schnack gegenüber der Schulzeit oder einem Studium als regulärer Student und ohne Nachwuchs. Mich abends ab 20:30 Uhr an den Schreibtisch zu setzen oder mich sonntags um 06:00 Uhr zum Lernen ins Büro zu schleichen, um meine Familie nicht zu wecken, war schon anstrengend. Nicht nur das frühe Aufstehen am Wochenende oder das späte Zubettgehen unter der Woche machte mir zu schaffen; es sollte ja auch etwas vom Gelernten in der Zeit hängen bleiben. Ich wollte auf jeden Fall bestehen. Und nicht nur bestehen: mein Ziel war es, sehr gut abzuschneiden.

Meine Motivation war tatsächlich die endliche Dauer des Studienganges. Ich musste mich bis Juli 2020 durchbeißen, und dann hätte ich mein mir selbst gestecktes Ziel erfüllt. Also hieß es „Augen zu und durch“ und ich habe mich Zug um Zug freigeschwommen.

Dank Corona kamen wir ein Wochenende im April 2020 in den Genuss, ein Präsenzwochenende komplett per Videokonferenz zu absolvieren. Das erforderte nicht nur Durchhaltevermögen der TeilnehmerINNEN; auch unsere Dozentin, Prof. Dr. Regina Schwab, wurde vor neue Herausforderungen gestellt und wir waren sehr dankbar, dass die folgenden Präsenzwochenenden aufgrund unserer kleinen Gruppengröße und möglichem Abstand wieder vor Ort in den Räumlichkeiten der VWA abgehalten werden konnten.

Prüfungsvorbereitung & der große Tag

Nach Fertigstellung der letzten, großen Abschlussarbeit und der gerade noch fristgerechten Abgabe dank einer netten Buchbinderei, hatte ich noch vier Wochen Zeit, mich auf die mündliche Abschlussprüfung, die von zwei Prüfern abgenommen werden sollte, vorzubereiten.

Ich lerne am besten, wenn ich die Fragen, Formeln und Modelle immer wieder vor Augen geführt bekomme. Daher habe ich unsere Küche, in der ich mich unweigerlich am meisten aufhalte, kurzerhand visuell zu einer einzigen großen Flipchart umfunktioniert.

Am 03. Juli 2020, dem Tag vor der mündlichen Prüfung, wusste ich, dass ich alles getan und gegeben hatte, was mir möglich war, und konnte dem großen Tag daher relativ entspannt entgegensehen.

Mündliche Prüfungen sind für viele Absolventen eine besondere Herausforderung, da das Wissen auf den Punkt abgerufen werden muss und es keinen oder wenig Spielraum für Fragen verschieben oder langes Nachdenken gibt. Ich bin natürlich auch vor mündlichen Prüfungssituationen nervös, aber ich sehe in der mündlichen Prüfung einen eindeutigen Vorteil gegenüber der schriftlichen Prüfung: die non-verbale Kommunikation. Ich fühle mich deutlich besser, wenn ich meinem Gegenüber an der Mimik ansehen kann, ob meine Antworten in die richtige Richtung gehen oder ob ich gegensteuern muss.

Meine gründliche Vorbereitung und eine tatsächlich entspannte Atmosphäre im Prüfungsraum haben Wirkung gezeigt: in Verbindung mit meiner eingereichten Abschlussarbeit und der mündlichen Prüfung konnte ich einen außergewöhnlich guten Abschluss erzielen und mit einer 1,0 den Studiengang abschließen.

Fazit

Die Studienzeit war eine Herausforderung – nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie. Ich bin dankbar, dass meine Kinder, mein Mann und meine Eltern mich unterstützt haben und wir die Wochen, die wir dank Corona zusätzlich zum Studium im Homeoffice, Homeschooling und Kindergartenkindbetreuung zu Hause verbracht haben, so gut gemeistert haben.

Natürlich muss sich ein jeder, der über ein berufsbegleitendes Studium nachdenkt, bewusst sein, dass diese Zeit Entbehrungen mit sich bringt.

Dennoch war für mich persönlich die Entscheidung, ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren, genau richtig. Nachdem ich erst durch die Praxiserfahrung im Beruf gemerkt habe, worauf ich beruflich meinen Fokus legen möchte, war die späte Entscheidung für die richtige Thematik die bessere Entscheidung als ein direktes Studium nach der Schule ohne eine konkrete Richtung und fehlenden Praxisbezug. Ich habe mittlerweile einen viel größeren Ehrgeiz und Willen als zu Schulzeiten und bin stolz, dass ich den berufsbegleitenden Studiengang erfolgreich absolvieren konnte und mein Wissen auch bei movisco einbringen kann.

TIPP:

Tipp: Natürlich kann man auch den direkten Weg wählen und sein Studium im Anschluss an die Schule absolvieren. Sebastian Kares zeigt hier, wie ein Berufseinstieg in die Beratung nach dem Studium ablaufen kann.


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Susanne Jung

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