Wer im Berufsleben weiterkommen möchte, muss sich weiterbilden. Gerade im Technologiebereich ist es wichtig, up to date zu bleiben. Dabei geht es oftmals nicht darum, jede Neuerung bis ins kleinste Detail zu durchdringen. Vielmehr liegt der Fokus darauf, zu verstehen und das Tool oder die Methode einschätzen und bewerten zu können. Letzteres spielt im Berateralltag eine wichtige Rolle, weshalb Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter essenzieller Bestandteil der Kompetenzerweiterung der movisco AG darstellen. Das Angebot an Kursen ist jedoch unübersichtlich und groß. Zwischen der Projektarbeit und Office-Tagen geht es für uns Berater auch darum, Weiterbildungen mit einer gewissen Erfolgsgarantie zu absolvieren, möglichst schnell Fachwissen in unterschiedlichsten Umfängen zu erwerben oder sich die Lerneinheiten flexibel einzuteilen.

Bereits in der Vergangenheit gaben wir im Blogbeitrag zur PRINCE2 einen Einblick in die movisco Academy. Jener Erfahrungsbericht beschreibt, wie die Online-Schulung uns auf die entsprechende Prüfung vorbereitet hat. Ganz klassisch wurden hierbei die Projektmanagementinhalte live von einem Dozenten an aufeinanderfolgenden Tagen präsentiert.

Im Vergleich zum vergangenen Beitrag, will ich heute über weniger zeitlich restriktive Weiterbildungsmöglichkeiten sprechen. Was meine ich mit weniger restriktiv? Am Beispiel der SAP Analytics Cloud (SAC) zeige ich auf, wie man sich in Eigenregie Wissen aneignen und dabei das Tempo im Vergleich zu einer eng getakteten, geführten Schulung selbst bestimmen kann. Nachfolgend stelle ich daher drei verschiedene Ansätze vor, um Kompetenzen im Bereich der SAP Analytics Cloud zu erwerben. Mit dabei sind die openSAP Kurse, die von SAP angebotenen Learning Pfade und ein Online-Kurs unseres Kooperationspartners erp4students.

Bevor ich tiefer auf die Kurse eingehe, hier noch eine Kurzbeschreibung der Analytics Cloud: Die SAC ist ein Software-as-a-Service-Produkt des Walldorfer Softwarekonzerns SAP SE. In Bezug auf die SAP Business Technology Platform ist SAC in der Analyseschicht einzuordnen. Das Tool ermöglicht es, Cloud- und On-Premise-Datenquellen (sowohl SAP als auch Non-SAP) anzubinden und bietet Business Intelligence, Planungsfunktionen und verschiedenste Analysemöglichkeiten. 

Beginnen wir mit der openSAP Plattform. Im Bereich der Analytics Cloud gibt es hier unzählige Kurse, die absolviert werden können. Hier ist für jede Anwenderrolle etwas zu finden: Vom Fachanwender für das Erstellen von Stories, dem IT-Administrator, der Informationen zur Interoperabilität oder Systemeinstellungen benötigt, als auch den Power User, welcher das Ziel hat, Stories individuell zu gestalten. Zu beachten ist hierbei, dass man die Wahl zwischen aktuellen (laufenden oder demnächst startenden) Kursen und beendeten Kursen hat. Während man bei laufenden Kursen im Schnitt vier Stunden in der Woche investieren und über mehrere Wochen am Ball bleiben muss, um die Leistungsnachweise fristgerecht einzureichen, um eine Zertifizierung zu erhalten, bestimmt man bei vergangenen Kursen selbst das Tempo. Teilweise besteht die Möglichkeit, alte Kurse zu reaktiveren (gegebenenfalls mit Kosten verbunden), um auch hier einen Leistungsnachweis zusätzlich zur Teilnahmebestätigung zu erhalten. In jedem Fall sind die Lerninhalte in kurzen, geschlossenen Videos aufbereitet, welche vorwiegend auf Deutsch und Englisch bereitgestellt werden. Abgerufen werden können die Informationen von überall über die entsprechende Webseite. Durch Quizze kann das erlernte Fachwissen spielerisch überprüft werden. Diese Form des Lernens entspricht zu großen Teilen den von Trainern geführten Online-Schulungen, jedoch hat man hier in der Regel mehr Zeit, die Fragen zu sichten und die Aufgaben zu bearbeiten und einzureichen. Im Gegensatz dazu hat man bei reaktivierten Kursen alle Zeit der Welt, die Schulung zu absolvieren. Das Team der movisco AG ist sich einig, dass diese Kurse vor allem dazu genutzt werden können, um sich ohne zeitlichen Druck (zwischendurch) über Grundkenntnisse hinaus Wissen anzueignen. Wer aber die neuesten Informationen mitnehmen und im Schulungssystem aktiv werden möchte, sollte einen aktiven Kurs belegen.  

Eine Alternative, die von Softwareriesen angeboten wird und das Ziel verfolgt, Badges zu sammeln oder gar Zertifizierungen zu absolvieren, sind die sogenannten Learning Journeys. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Learning Paths von SAP, welche verschiedene openSAP Kurse in eine strukturierte Lernreihenfolge bringen und so ganzheitliches Wissen vermitteln. Die kostenlosen Journeys bestehen aus verschiedenen Units, welche sich jeweils auf unterschiedliche Inhalte fokussieren. Am Ende jeder Unit durchläuft man ein kleines Quiz, bei welchem das erlernte Wissen geprüft wird. Die SAC Journey ist insgesamt sehr schlank und kompakt gehalten. Daher werden in den Thematiken lediglich Grundkenntnisse vermittelt. Vereinzelt bekommt man einen tiefen Einblick. Das Design der Journey Webseite ist moderner als bei den openSAP Kursen. Auch hier besteht die Möglichkeit, die Kapitel von überall zu bearbeiten. Die Lerninhalte bestehen aus Texteinheiten und Videos. Nachdem alle Quizze erfolgreich absolviert wurden, hat man sich qualifiziert, um eine Zertifizierung anzumelden. Das Fazit der movisco Kollegen ist zweigeteilt: Zum einen gibt die Journey einen guten Überblick, jedoch auf einer sehr hohen Flughöhe und ist durch das schlanke Design schnell abgeschlossen. Zum anderen ist dadurch in den meisten Fällen weitere Vorbereitung nötig, um eine Zertifizierung erfolgreich zu absolvieren.  

Die letzte Möglichkeit, welche ich im Rahmen dieses Beitrages betrachten möchte, ist die SAP Analytics Cloud Schulung unseres Schulungspartners erp4students. Diese Schulung kann vollständig im eigenen Tempo absolviert werden. Es existiert lediglich eine finale Abgabefrist der Datenblätter. Zu Kursbeginn werden sämtliche Inhalte, bestehend aus Skript, Daten und Datenblättern, bereitgestellt. Während des Semesters hat man genügend Zeit, sich mit den Schulungsinhalten auseinanderzusetzen und die Praxisaufgaben zu absolvieren, welche in den Blättern festgehalten werden.  Anhand jener Abgaben wird der Lernfortschritt gemessen. Kontakt zum Tutor besteht per Mail beziehungsweise Kursforum, in dem man Fragen zur Theorie oder Praxis posten kann. Der Kurs besticht durch die vielen Praxisteile, bei denen man am Schulungssystem selbst aktiv werden muss. Somit kann die Theorie direkt angewendet und gefestigt werden.  Durch die laufenden Änderungen am Tool selbst ist es schwer, die Praxisinhalte aktuell zu halten und Übungen zu administrieren. Auch wenn sich die Bezeichnung der Buttons teilweise geändert hatte, waren die Aufgaben mit ein wenig Transferdenken gut zu bewältigen. Insgesamt ist es ein sehr gelungener Mix aus Theorie und Praxis, bei dem die Bearbeitungszeiten individuell gestaltet werden können.