Testing in Tranchen: Ein hybrider Testansatz aus der Praxis

In dem dritten Teil unserer Blogserie zu verschiedenen Testansätzen betrachten wir den hybriden Ansatz. Dieser verbindet Elemente aus der Wasserfallmethode mit einigen Vorteilen aus dem agilen Testvorgehen. Diese Methode eignet sich insbesondere für Projekte, denen eine Projektplanung nach der Wasserfallmethode zugrunde liegt, aber dennoch Raum für flexiblere und kurzfristige Anpassungen an den konkreten Anforderungen bieten soll.

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In diesem Zusammenhang konnten Berater der movisco AG das Testing in Tranchen erfolgreich beim Kunden implementieren. Dieser Ansatz ermöglicht es, den definierten Testzeitraum in kleine Tranchen zu unterteilen und diese nacheinander zu bearbeiten. So können Erfahrungen aus den vorherigen Tranchen kontinuierlich in den weiteren Test einfließen. Dies führt zu stetigen Verbesserungen der Anforderungen sowie den Umsetzungen dieser.

Was ist Testing in Tranchen?

Dieser hybride Testansatz folgt einem strukturierten Vorgehen, ähnlich dem Wasserfallmodell, ermöglicht jedoch zusätzliche Flexibilität durch agile Elemente.
In der anfänglichen Projektplanung nach der Wasserfallmethode wurde ein größerer Zeitraum für den Test vorgesehen. Um diesen beginnen zu können, ist es eine zwingende Voraussetzung, dass alle Anforderungen bekannt und vollständig umgesetzt sind. Um hier den Druck auf die Umsetzung zu reduzieren und auch die Möglichkeit zu schaffen, dass weitere Anforderungen innerhalb der Projektphase definiert werden, haben die Berater der movisco AG die Lösung der Tranchen etabliert. Konkret wurde der Testzeitraum in mehrere, aufeinanderfolgende Tranchen unterteilt. Für alle Tranchen wurde ein detaillierter Zeitplan zur Einlieferung und Umsetzung der Anforderungen definiert.

Der Projektansatz: Ein Test in drei Tranchen

Ein Praxisbeispiel für den hybriden Testansatz ist ein Projekt im BCBS239-Umfeld, in dem eine neue Software zur Pflege von Metadaten und Darstellung u.a. der Data Lineage implementiert wurde. Ziel dieses Testansatzes war es, bereits frühzeitig erste Erfahrungen mit dem Umgang und den Möglichkeiten der einzuführenden Software zu erlangen. Hieraus sollten konkrete Umsetzungsmöglichkeiten einzelner Anforderungen abgeleitet werden. Zudem wurde dem Fachbereich hierdurch die Möglichkeit gegeben, frühzeitig die neue Software kennenzulernen uns sich in den Prozess der Anforderungen mit einzubringen.

Um auch zwischen den Tranchen die Stabilität der Software zu gewährleisten, sollten die Tranchen einzelne Themen in den Fokus nehmen. Hierzu wird zu Beginn eine Auflistung aller Umsetzungsthemen bereitgestellt, um zu analysieren, welche Abhängigkeiten zwischen diesen bestehen und eine Reihenfolge zu definieren. Dies gewährleistet, dass die einzelnen Tranchen unabhängig voneinander betrachtet werden können.

Thematische Unterteilung der Tranchen

Tranche 1: Einführung der grundlegenden Funktionalitäten und des Basismodells für die Metadatensystematik.
Tranche 2: Finalisierung und Verfeinerung der Systematik sowie die Visualisierung von Metadaten.
Tranche 3: Abbildung komplexer Workflows zum Freigabeprozess

Ab der zweiten Tranche kommt zusätzlich ein regressiver Test hinzu, um sicherzustellen, dass neue Anpassungen bestehende Funktionalitäten nicht beeinträchtigen.

Nach Abschluss aller Tranchen werden alle Funktionalitäten in einem umfassenden Abnahmetest geprüft.

Vorteile des hybriden Ansatzes

Flexible Anpassungen: Anforderungen können im laufenden Projekt präziser formuliert und angepasst werden, da Feedback-Schleifen Erkenntnisse direkt in den nächsten Entwicklungszyklus einfließen lassen.
Sicherstellung der Systemintegrität: Regressive Tests ab der zweiten Tranche sorgen dafür, dass keine Funktionalitäten durch neue Anpassungen beeinträchtigt werden.
Kollaborative Testorganisation: Mit einer zentralen Confluence-Seite als Test-Drehbuch wird die Organisation der Testfälle und ihrer Abhängigkeiten übersichtlich gestaltet, was die Zusammenarbeit des Teams erleichtert.

Erfolgsfaktoren für den hybriden Ansatz

Die Kombination aus klaren Strukturen und der Flexibilität agiler Elemente hat sich als wertvoller Ansatz im Bankenumfeld erwiesen. Das Testing in Tranchen ermöglichte es, komplexe und dynamische Anforderungen erfolgreich zu bewältigen und führte zu einer robusten, vollständig getesteten Lösung.

Die Berater der movisco AG unterstützen Sie gerne dabei, den hybriden Testansatz auf Ihre spezifischen Projektanforderungen anzupassen und Ihre IT-Projekte effizient und erfolgreich umzusetzen – kontaktieren Sie uns, um Ihre Ziele gemeinsam zu erreichen!

Über den Autor

Henrik Ochel

Henrik Ochel ist als Managing Consultant für die movisco AG tätig. Er hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und verfügt über einen Master of Science in Economics, welchen er an der Universität zu Köln absolviert hat. Beratungsschwerpunkte sind die Entwicklung und Umsetzung von Reportinglösungen insbesondere in Bezug auf Offenlegungs- und Berichtspflichten bei Kreditinstituten.