Eine jüngst in der Schweiz veröffentlichte Studie zeigt, dass die IT-Kosten bei Banken inzwischen einen wesentlichen Kostenblock darstellen. Und ein Ende scheint nicht in Sicht. Es wäre aber viel zu einfach, diese Tatsache allein auf externe Faktoren zu schieben – es ist ein vermeidbares Desaster, wenn Banken ein paar Punkte beachten.
Der Anteil der IT an den Gesamtkosten der Banken beträgt (zumindest in der Schweiz) inzwischen rund 22 Prozent des Geschäftsaufwands (siehe Studie: Die Finanzbranche kämpft mit IT-Kosten). Für Deutschland oder die EU liegen aktuell keine vergleichbaren Studien rsp. Daten vor – ähnliche Dimensionen und Relationen dürften jedoch vermutlich auch auf die Kreditinstitute in Deutschland zutreffen. Das wird sich auch nicht (in Richtung Kostendämpfung) ändern – vielmehr ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass der Anteil sogar noch größer wird. Die Inflation und damit verbundene Preissteigerungen machen auch vor IT-Komponenten und Honoraren für Softwareentwicklung, Pflege, Programmierung nicht halt. Evident ist zudem, dass die Digitalisierung in den Banken weiter voranschreitet - und Digitalisierung ist ohne IT und ständigen Invest in Weiterentwicklungen nicht zu haben.
Wer es sich leicht machen will, schiebt die steigenden Kosten auf die regulatorischen Anforderungen und den Druck zur Digitalisierung. Unbestreitbar haben diese einen starken Einfluss auf die IT. Die Berichts- und Offenlegungspflichten, die Einhaltung von Eigenkapitalquoten und Risikobewertungen, sind ohne ausgefeiltes Reporting und ohne den Einsatz möglichst automatisierter Datenverarbeitung nicht möglich. Sind die Banken also lediglich als Getriebene von Aufsichtsbehörden und Regularien zu betrachten?
Nein, diese Sichtweise wäre zu einfach und eindimensional. Denn für die steigenden IT-Kosten tragen die Banken teilweise Mitschuld. Hier einige Gründe:
Gemäß der Praxiserfahrung der movisco-IT-Berater und -Beraterinnen bleibt ein Treiber der IT-Kosten in den Banken häufig unberücksichtigt: der Einkauf technischer und methodischer Expertise sowie konsequent die Steuerung und Koordination der externen Dienstleister und des Gesamtprojektes.
Gerade im Zuge der Digitalisierung (beispielsweise der Einführung von und Migration auf SAP S4) stehen Großprojekte von erheblicher Komplexität an. Diese Projekte übersteigen in Größe und Komplexität die Erfahrungen der Banken und sind zusätzlich mit neuen Technologien und erheblichem Kompetenzerwerb verbunden. In einem solchen Fall stehen Banken vor Projekten, deren Bewältigung Neuland auf mehreren Ebenen bedeutet.
Beispiel: Agile und inkrementelle IT-Entwicklung. Gerade Start-ups und Fintechs arbeiten heute mit diesen Ansätzen. Diese lassen sich aber nur schwer in einem Projekt-Office integrieren, das noch mit klassischen Projektmethoden arbeitet. Hier mangelt es den Banken regelmäßig an „Übersetzern“, die es schaffen, agile Methoden von Dienstleistern und Lösungsanbietern in das “System Bank“ zu integrieren. Und die entstehenden Missverständnisse und Friktionen verlängern die Projektlaufzeiten und treiben konsequent die Kosten in die Höhe. Im ungünstigsten Fall ergeben sich erst im Rahmen des Projekts – und nicht schon in den definierenden, vorbereitenden Projektphasen - konkrete Probleme mit der Integration einer eingekauften Lösung oder der Migration von Daten in die neue Umgebung. Enttäuschung, Ernüchterung und steigende Aufwände – bis hin zum teuren Scheitern des Projektes - sind die Folge.
Mögliche Gründe dafür gibt es einige: Der augenfälligste: IT & IT-Projekte sind keine Kernkompetenz von Banken – ihre Kernkompetenz sind Bankgeschäfte, also im Wesentlichen Geldgeschäfte. Ein weiterer ist die mangelnde Expertise in bankfachlichen Prozessen auf der Seite von externen Dienstleistern. In der Folge der genannten Gründe auch zu bedenken: Eine zu geringe technologische Kompetenz in modernen Systemarchitekturen und Cloud-Technologien auf der Seite der Bank. IT-Projekte im Bankenumfeld sind komplex, die bankfachlichen und regulatorischen Anforderungen hoch. Deswegen sollten sich Banken auf Beratungsunternehmen verlassen, die methodische und technologische Kompetenz beweisen und sowohl die Sprache der großen, konventionellen Kreditinstitute, als auch die von IT-Dienstleistern sprechen. Dabei sind Erfahrung in der IT-Projektarbeit, die Kompetenz in der Implementierung bewährter Projektmethoden sowie die Involvierung und Schulung der relevanten Mitarbeitenden ein Erfolgsfaktor. Genau das leistet die movisco AG mit ihrer bewiesenen Expertise und Methodenkompetenz in Projekten für Sie.
Die movisco-Expertinnen und -Experten informieren Sie gerne über die Möglichkeiten, wie Sie in diesen komplexen Zeiten mithilfe aktueller Methoden und Technologien Ihr Institut sicher steuern.
Für Ihre Fragen und als direkter Ansprechpartner ist Stefan Bachinger für Sie da:
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