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Datenqualität als Schlüssel zum Erfolg: Effizientes Data Quality Reporting für deutsche Banken

Die Grundsätze für die effektive Aggregation von Risikodaten und die Berichterstattung (BCBS 239) stellen nicht nur eine regulatorische Anforderung dar, sondern können auch als Katalysator für eine grundlegende Veränderung in der Dateninfrastruktur und im Datenqualitätsmanagement von Banken fungieren.

Gemäß den BCBS 239-Prinzipien werden Banken dazu aufgefordert, einen zentralen Datenhaushalt aufzubauen. Diese Vereinheitlichung von IT-Architekturen und die Vermeidung von Redundanzen in den Datenlieferstrecken bieten Banken die Gelegenheit, einheitliche und ambitionierte Datenqualitätschecks zu implementieren.

An dieser Stelle sei der kürzlich im movisco-Blog erschienene Artikel über neue Leitlinien der Aufsicht zur Aggregation von Risikodaten und zur Risikoberichterstattung empfohlen, der sich mit allen aktuellen Entwicklungen rund um BCBS239 befasst. Über Datenqualitätschecks und das Reporting von Datenqualität in Kreditinstituten soll es in diesem Blog-Artikel gehen.

In den folgenden Abschnitten werden Chancen und Herausforderungen in Bezug auf Data Quality Management analysiert und wie die Implementierung von effizientem Data Quality Reporting gelingen kann.

Data Quality Management

Durch die Standardisierung von Datenqualitätsprüfungen können Banken sicherstellen, dass die in den zentralen Datenhaushalt eingeflossenen Informationen den eigenen und regulatorischen Qualitätsstandards entsprechen. Einheitliche DQ-Checks ermöglichen es zudem, Fehlerquellen, die potenziell teuer werden können, bereits frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.

Die Implementierung von Datenqualitätschecks im Rahmen des BCBS 239-konformen zentralen Datenhaushalts ist somit nicht nur ein Mittel zur Risikoreduktion, sondern auch ein Beitrag zur Effizienzsteigerung. Eine einheitliche Datenqualitätsprüfung schafft Verlässlichkeit und Genauigkeit in den aggregierten Daten, was wiederum die Grundlage für Risikoberichterstattung und fundierte Entscheidungsfindung bildet. Insgesamt würde durch eine solche Implementation nicht nur die regulatorische Compliance gewährleistet, sondern auch die Grundlage für eine zukunftsorientierte, kosteneffizientere Datenverwaltung geschaffen.

„Supervisors expect banks to measure and monitor the accuracy of data and to develop appropriate escalation channels and action plans to be in place to rectify poor data quality“

BCBS239, Principle 3 „Accuracy and Integrity“

Messung und Überwachung der Datenqualität:

Die Umsetzung von BCBS 239, insbesondere Principle 3, erfordert von Banken, die Genauigkeit von Daten zu messen und zu überwachen. Das Reporting der Datenqualität beginnt daher mit der kontinuierlichen Messung und Überwachung der Genauigkeit der Daten im zentralen Datenhaushalt. Hierbei sollten klare Key Performance Indicators (KPIs) definiert werden, die die Qualität der Daten in verschiedenen Dimensionen erfassen. Die regelmäßige Aktualisierung dieser KPIs ermöglicht es, Trends und Abweichungen frühzeitig zu erkennen.

Die Messung der Datenqualität in Kreditinstituten kämpft jedoch mit verschiedenen Herausforderungen:

  1. Komplexität von Daten: Die enorme Menge an Daten, die täglich von Banken verarbeitet werden, stammen aus verschiedenen Quellsystemen und liegen in verschiedenen Formaten vor.
  2. Datenschutz und Sicherheit: Strenge Datenschutzgesetze, die sicherstellen, dass Daten sicher gespeichert und übertragen werden und dass die Privatsphäre der Kunden gewahrt bleibt, erschweren DQ-Checks.
  3. Veraltete Systeme: Viele Banken verwenden veraltete Systeme, die nicht für die Verarbeitung großer Datenmengen ausgelegt sind.
  4. Fehlende Standards: Es gibt keine einheitlichen Standards für die Datenqualität in einem Kreditinstitut. Dies kann es schwierig machen, KPIs zu implementieren oder zu vergleichen.
  5. Menschliche Fehler: Fehler bei der Eingabe von Daten können später nur schwer identifiziert und behoben werden.
  6. Kosten: Die Verbesserung der Datenqualität ist teuer. Banken müssen in Systeme, Technologien und Personal investieren um die Datenqualität langfristig zu sichern.

Diese Herausforderungen müssen berücksichtigt werden, um zu ermöglichen, dass Datenqualität reibungslos gemessen, Fehler behoben werden und die Datenqualität so letztendlich steigen kann.

Reporting der Datenqualität

Die Durchführung von DQ-Checks und ihre Berichterstattung erfordern es, dass Steuerer genau dann informiert werden, wenn nötig – und nicht nur in starren, vorfestgelegten Frequenzen. Denn Datenqualitätsreporting ist nicht effektiv, wenn es einfach einmal im Quartal erfolgt. Die Festlegung von Thresholds und die Implementierung von Alerts ermöglichen eine frühzeitige Identifikation von Datenqualitätsproblemen. Automatisierte Workflows tragen zudem dazu dazu bei, Probleme sofort anzugehen und die Qualität der Daten in Echtzeit zu überwachen und täglich zu verbessern.

Bei der Implementierung eines Data Quality Reporting Prozesses müssen einige Aspekte bedacht werden:

  • Definition von Datenqualitätskriterien: Klare Kriterien für Datenqualität sollten definiert werden. Dies können beispielsweise Genauigkeit, Vollständigkeit, Konsistenz, Aktualität und Verlässlichkeit sein. Diese Kriterien dienen als Grundlage für die Bewertung der Datenqualität.
  • Regelmäßige Überwachung: Das Datenqualitätsreporting sollte regelmäßig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Datenqualität über längere Zeit hinweg aufrechterhalten wird. Dies ermöglicht es, frühzeitig auf Probleme zu reagieren.
  • Datenprofiling-Techniken helfen, Probleme, wie beispielsweise fehlende Werte, Duplikate oder Inkonsistenzen, zu identifizieren.
  • Transparente Metadatenverwaltung: Eine klare Dokumentation der Metadaten, einschließlich Datenherkunft, Datenfluss und Datenstrukturen, erleichtert die Nachverfolgung von Daten und die Identifizierung möglicher Fehlerquellen.
  • Fehlererkennung und -korrektur: Mechanismen zur automatischen Fehlererkennung helfen, Unregelmäßigkeiten in den Daten frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.
  • Alerts in Echtzeit: Für gewisse Daten ist eine Echtzeit-Berichterstattung über die Qualität erforderlich.
  • Klare Verantwortlichkeiten: Verantwortlichkeiten für beispielsweise Data Stewarts und Data Owner helfen Zuständigkeiten innerhalb der Bank zu definieren.

Durch die Beachtung dieser Aspekte können Banken ein reibungsloses Reporting ermöglichen. Transparente Berichte sollten schließlich nicht nur die ermittelten Datenqualitätskennzahlen enthalten, sondern auch die ergriffenen Maßnahmen zur Behebung von Qualitätsproblemen. Denn die Berichterstattung über die Datenqualität spielt nicht nur eine entscheidende Rolle, um interne Stakeholder, sondern auch Aufsichtsbehörden über den Zustand der Daten zu informieren.

Eskalationskanäle und Aktionspläne:

BCBS 239 betont die Wichtigkeit von Eskalationskanälen und Aktionsplänen, um bei festgestellten Mängeln in der Datenqualität sofort zu reagieren. Banken sollten klare Prozesse etablieren, die im Falle von Unregelmäßigkeiten greifen. Das bedeutet, dass bei der Identifikation von Datenqualitätsproblemen geeignete Eskalationswege vorhanden sein müssen, um schnell und effektiv Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Zusammenfassung und Ausblick:

Die Integration von BCBS 239-konformen Datenqualitätschecks, dem Aufbau eines zentralen Datenhaushalts und einem effektiven Reportingmechanismus sind eng miteinander verknüpft. Nur durch die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen können Banken nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch ihre Effizienz steigern und das Vertrauen in die Qualität ihrer Daten stärken. Die Berichterstattung spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem sie nicht nur eine transparente Kommunikation ermöglicht, sondern auch als Frühwarnsystem dient, um schnell auf Datenqualitätsprobleme zu reagieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Insgesamt markiert die Umsetzung von BCBS 239 einen wichtigen Schritt hin zu einer zukunftsorientierten, effizienten und qualitativ hochwertigen Datenverwaltung in Banken.

Noch Fragen?

Trotz der Anerkennung der überragenden Bedeutung von Daten steht der Bankensektor in Sachen Datenqualitätsmanagement vor enormen Herausforderungen. Altsysteme, isolierte Datenquellen und die schiere Menge an komplexen Informationen können zu Unstimmigkeiten. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert einen strategischen Ansatz, der Technologie, Prozessoptimierung und Data Governance kombiniert, bei welchem movisco unseren Kunden Unterstützung anbietet.

 

Kontaktieren Sie uns gerne und wir beraten Sie umfassend zu diesem Thema: Peter Bolten peter.bolten@movisco.com und Christian Behrens christian.behrens@movisco.com beantworten Ihre Fragen!


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