Für die Banken neigt sich ein weiteres turbulentes Jahr dem Ende entgegen. Marktseitig gab es gleichermaßen positive und negative Nachrichten. Die von den Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation angehobenen Leitzinsen läuteten eine regelrechte Zinsschlacht ein. Nicht wenige Institute konnten so wieder kräftig Einlagen sammeln. Gepaart mit trüben Konjunkturaussichten brachten die Zinserhöhungen allerdings auch eine Vollbremsung in der Immobilienfinanzierung mit sich. Auf dem Papier bisher profitabel aussehende Projekte geraten in Schieflage und führen zu einer Krise bei Immobilienentwicklern – mit den dazu gehörenden Risiken in den Büchern.
Bemerkenswerte Ordnungsmaßnahmen im Bankensektor
Im regulatorischen Umfeld brachte das Jahr einige bemerkenswerte Ordnungsmaßnahmen der BaFin mit sich. Die Aufsichtsbehörde sah sich sogar gezwungen, einigen Instituten Sonderbeauftragte zur Seite zu stellen. Selbst arrivierte Banken gerieten in diesem Jahr in den Blick der Aufsicht und müssen bei internen Prozessen und dem Risikomanagement nachjustieren.
Und was ist mit Big Tech?
Stiller ist es in diesem Jahr dagegen um die Themen Kryptowährungen und Blockchain geworden. Die spektakuläre Pleite der Kryptobörse FTX in den USA hat auch hierzulande auf dem Markt durchgeschlagen. Und auch bei der automatisierten Geldanlage mittels Robo-Advisors zeigt sich eine gewisse Ernüchterung. Da steht just mit generativer KI wie ChatGPT bereits die nächste technologische Herausforderung für die Bankenwelt vor der Tür. Ein Trend, der 2024 sicherlich prägen wird, und dem sich auch SAP in seinen neuesten Entwicklungen nicht verschließt.
Ruhiger wird es im kommenden Jahr sicherlich nicht. Die allgemeine Wirtschaftslage wird aller Voraussicht nach weiter volatil bleiben. Im Hinblick auf den Zahlungsverkehr fordert die „European Payments Initiative“ (EPI) die Banken nicht nur technologisch, sondern auch in Hinblick auf das Risikomanagement.
Die Unsicherheit im Immobiliengeschäft dürfte ebenfalls noch anhalten und schließlich auch die Big Techs werden weitere Anstrengungen beim Banking unternehmen.
Banken-Stresstest sorgt für Schlagzeilen
Insgesamt stehen die Banken – mit wenigen Ausnahmen – aber gut da, wie die verschiedenen Geschäftsberichte des Sommers zeigten. Analysten mögen an der einen oder anderen Stelle die Nase rümpfen, gerade was die Kostenseite betrifft. Andererseits sind prozentuale Kostensteigerungen weit unter der allgemeinen Teuerungsrate ja so schlecht nicht. Wie robust die Banken in Deutschland und in Europa inzwischen aufgestellt sind, zeigte auch der Banken-Stresstest, der für einige Schlagzeilen gesorgt hat.
THE BANKING QUARTERLY - A movisco REPORT – der andere Blick auf´s Banken-Quartal
Der Banken-Stresstest ist ein wichtiges Thema auch für unser neues Format „THE BANKING QUARTERLY - A movisco REPORT“, das Sie heute erstmals lesen. Einmal pro Quartal fassen wir aus der Vogelperspektive die Trends und Entwicklungen aus der Bankenwelt zusammen. Komprimiert und fundiert – aus der Sicht von uns Banking-Beraterinnen und –Beratern, die wir uns für die Banken (zumindest unsre Kundeninstitute) mit all diesen Themen tagein tagaus auseinandersetzen. Wir fassen die wichtigen Strömungen und Entwicklungen nochmal zusammen – und schauen nach, was wir im Laufe des Quartals an Whitepapers und Pressebeiträgen, an Meinungsbeiträgen in LinkedIn und Fachposts in unserem Blog on Banking veröffentlicht haben. Wo wir die Hand im Feuer hatten, wo wir daneben lagen (natürlich nie ;) ) und welche Beratermodule wir dazu entwickelt haben. Also eine ganz andere Art „Newsletter“ – der Ihnen nochmals möglichst viel Überblick und Nutzwert bringen soll. Geben Sie uns reichlich Feedback! info@movisco.com
PS: THE BANKING QUARTERLY - A movisco REPORT können Sie auch direkt kostenlos bei uns abonnieren: Einfach hier klicken!