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THE BANKING QUARTERLY: A movisco REPORT
Angesichts
- geopolitischer und wirtschaftlicher Stapelkrisen,
- wachsender Klimarisiken,
- der (digitalen) Transformation der Wirtschaft - also auch der Volkswirtschaften in den Ländern der Europäischen Union -,
- der schwierigen Immobilien- und Gewerbeimmobilienmärkte mit Verwerfungen im Finanzierungsmarkt,
- des Siegeszugs KI-gestützter Anwendungen auch im Finanzbereich mit den damit einhergehenden steigenden ITK- und Cyberrisiken
war abzusehen, dass in diesem Jahr (und gerade in diesem Quartal) konsequenterweise der übergreifende Themenbereich Regulierung, Risikomanagement und Resilienzsteigerung respektive Stabilisierung im Banking-Sektor wichtig sein und bleiben wird. |
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Europäische Bankenregulierung im Fokus
Und so beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe des THE BANKING QUARTERLY schwerpunktmäßig mit den aktuellen Entwicklungen in Sachen Europäischer Bankenregulierung – die wir
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- in unserem movisco-Fachblog
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- auf unserem LinkedIn-Account
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- und in unseren vertiefenden Research-Papers
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immer auch aktuell vorstellen, diskutieren und hinsichtlich ihrer Handlungskonsequenzen für Banken und Finanzinstitute bewerten.
Hier werden wir im Folgenden einen kurzen Überblick liefern, denn die aktuellen Entwicklungen im regulatorischen Bereich sind so umfangreich, dass wir ihnen – neben den oben genannten aktuellen Publikationen – in nächster Zeit mehrere Ausgaben des QUARTERLY widmen werden.
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DORA und MiCAR – Digitalisierung im Finanzsektor
Kommen wir zuerst zum Themenbereich der Regulierung der Digitalisierung im Bankensektor – mit den vieldiskutierten Regelwerken DORA und MiCAR. Diese wollen wir hier nur kurz streifen, um die weiter oben erwähnten Risiken und (krisenhaften) Entwicklungen abzudecken, da sich dieses Jahr zwar als bedeutend für die Umsetzung zeigt, wir uns in dieser Ausgabe des Quarterly aber auf die Aspekte der Markt- und Risikoberichterstattung und der Datenübermittlung fokussieren wollen. Warten Sie einfach auf die nächsten Ausgaben des THE BANKING QUARTERLY ;))
Also hier ein kurzer Blick auf DORA, den Digital Operational Resilience Act. DORA ist bereits im Januar 2023 als Verordnung in Kraft getreten. Dazu werden bis Juli diesen Jahres weitere Spezifikationen und finale Entwürfe technischer Standards erwartet, so dass der DORA ab Januar 2025 Anwendung finden wird; das aktuelle Jahr ist mithin bedeutend für die Umsetzung strategischer, integrierter Konzepte für das Risikomanagement von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Neben DORA ist MiCAR (Markets in Crypto Assets Regulation) wichtiger Teil des regulativen Pakets zur Digitalisierung im Finanzsektor: MiCAR verfolgt das Ziel, einen harmonisierten europäischen Regulierungsrahmen für Kryptowerte zu schaffen. Die Verordnung ist im Juni 2023 in Kraft getreten (siehe dazu auch unseren Blogbeitrag MiCA und die Auswirkungen auf die Finanzbranche – Chance oder Risiko für Banken? aus demselben Monat), verschiedene Regelungen sind ab dem 30 Juni respektive dem 30. Dezember 2024 anwendbar. Das bedeutet auch hier: Handlungsbedarf.
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Basel IV, CRR III, ESAP und die drei „ESAs“
Dann ist in Sachen Regulierung natürlich die Finalisierung des Basel-III-Rahmenwerks, auch genannt Basel IV, im Zusammenhang mit der Capital Requirements Regulation (CRR III) zu nennen. Mit den entscheidenden Neuerungen bezüglich u.a. Berichtswesen, Risikogewichtung, Output-Floor und den Auswirkungen auf die europäischen, speziell auch deutschen, Banken haben wir uns ausführlich in mehreren Beiträgen wie Basel IV – da kommt was auf die Banken zu und Basel IV – Der Output-Floor fordert die Banken-IT auseinandergesetzt. Denn hier können die „verschärften“ Standards zu höheren Eigenkapitalanforderungen und erhöhten Implementierungskosten sowie Anforderungen an das Berichtswesen und die IT führen.
Außerdem rückt CRR III vorhandene ESG-Risiken weiter in den Fokus – dazu lesen Sie mehr im ausführlichen Schwerpunkt ESG-Berichterstattung in der vorigen Ausgabe des THE BANKING QUARTERLY, die Sie hier im Archiv finden.
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Drängt´s? Ja, es drängt
Aktuell haben Banken bis Ende 2024 Zeit, die CRR III in ihre Daten-, IT- und Prozesslandschaft zu integrieren. Ab dem nächsten Jahr greifen zwar verschiedene Übergangsbestimmungen – aber das Thema wird nicht mehr von der Banken-Agenda verschwinden.
Und die europäischen Aufsichtsbehörden – von uns liebevoll die „Drei ESAs“ genannt – haben zurzeit für Banken zahlreiche Themen wie den „ESAP“ sowie die Erweiterungen des „Benchmarking of Internal Models“ im Angebot, die umfangreichen Handlungsbedarf bei europäischen Banken verursachen.
Achso, wer die „Drei ESAs“ kennenlernen möchte: Es handelt sich um das Dreigestirn der Europäischen Bankenaufsichtsbehörden, bestehend aus EBA (European Banking Authority), EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority) und ESMA (European Securities and Markets Authority).
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HOT TOPIC: Financial & Regulatory Reporting
Starten wir unseren kurzen Hot Topic-Überblick – und es ist eine Tour de Force aus unterschiedlichen Bereichen, die aber direkten Umsetzungsbedarf bei den Banken und Finanzinstituten zeitigen – mit den:
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(I) Änderungen der 3. Säule zur Umsetzung der Basel-III-Reformen (Basel IV)
Um die Finanzaufsicht in den Mitgliedsländern zu befähigen, die Einhaltung des Basel-III-Rahmenwerks für operationelle Risiken zu überwachen, sind Anpassungen der Offenlegungs- und Aufsichtsmeldepflichten notwendig. Die EBA diskutiert aktuell entsprechende Entwürfe, um die Reformen der EU umzusetzen. Die angepassten Offenlegungsstandards sollen zudem die Vergleichbarkeit mit dem internationalen Bankensektor vereinfachen; die Erleichterung der Umsetzung durch die Institute ist aber ebenfalls Teil der Zielsetzung. Konkret geplant ist, die entsprechenden technischen Durchführungsstandards, die ITS (Implementing Technical Standards), zu überarbeiten. Damit werden die Offenlegungs- und Meldepflichten der neuen Capital Requirements Regulation (CRR III) angepasst sowie ein überarbeiteter Rahmen für die Berechnung der Eigenmittelanforderungen des operationellen Risikos eingeführt. Die geänderten ITS sollen zum Jahresanfang 2025 in Kraft treten - die Abnahme durch die EU-Kommission vorausgesetzt. Der erste Offenlegungsstichtag wäre somit der 31. März 2025.
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(II) European Single Access Point (ESAP)
Die „Drei ESAs“ veröffentlichten ein Konsultationspapier über den „ESAP“ mit der Bitte um Feedback im Rahmen des Konsultationsprozesses bis zum 08. März 2024. Damit verfolgen sie das Ziel, das von beaufsichtigten Unternehmen bereits veröffentlichte Zahlenwerk einheitlich, zentral und einfach für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierbei sind seitens der europäischen Aufsichtsorgane keine zusätzlichen Offenlegungspflichten geplant.
Die Instanzen, die für die Datenerfassung verantwortlich zeichnen werden, werden seitens der EU festgelegt. Hierbei kann es sich beispielsweise um die nationalen Zentralbanken der EU-Staaten handeln. Diese Institutionen leiten dann die Daten an die ESMA weiter, die mit der Aufgabe betraut wird, den ESAP einzurichten und die dabei folgende Mindestanforderungen zu erfüllen hat:
- benutzerfreundliches Web-Portal
- API (standardisierte Programmierschnittstelle), um Zugang zu Informationen sicherzustellen
- eine Suchfunktion für alle Amtssprachen der EU basierend auf einer vordefinierten Menge an Metadaten
- maschinelle Übersetzungs-, Download- und Benachrichtigungsdienste
Der ESAP wird voraussichtlich im Juli 2026 an den Start gehen und spätestens ab Juli 2027 Informationen veröffentlichen.
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(III) Anpassungen zu „Benchmarking of Internal Models“
Ebenfalls am 8. Januar 2024 veröffentlichte die EBA ein Konsultationspapier über das „Benchmarking of Internal Models“ („Draft Implementing Technical Standards on amending Commission Implementing Regulation (EU) 2016/2070 with regard to the benchmarking of internal models"mit der Bitte um Feedback im Rahmen des Konsultationsprozesses bis zum 27. März 2024. Die finalen Anforderungen sind für die „Benchmarking of Internal Models Exercise“ im Jahre 2025 relevant. Die EBA und ihre nationalen Vertretungen sind gesetzlich verpflichtet, sich jährlich von der Qualität der „internen Modelle“, die zur Berechnung von Eigenkapitalanforderungen Anwendung finden, zu überzeugen. Hierzu berechnet die EBA Benchmark-Werte, die einen Vergleich zwischen den Risikoparametern der überwachten Kreditinstitute ermöglichen. Die Berechnung dieser Benchmark-Werte erfolgt über Datenanlieferungen der teilnehmenden Banken, welche „Benchmark-Portfolios, -Templates und -Definitionen“ inkludieren.
Für das Kreditrisiko sind nur minimale Anpassungen der zu liefernden Templates vorgesehen. Beim Marktrisiko hingegen sind, um den erweiterten Anforderungen des „Internal Model Approach (IMA) Frameworks“ aus dem „Fundamental Review of the Trading Book (FRTB)“-Prozess Rechnung zu tragen, umfangreiche Erweiterungen geplant.
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(IV) JBRC – das neue Joint Bank Reporting Committee soll effizientere Datenmeldungen ermöglichen
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde hat sich in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank (EZB) das Ziel gesetzt, die verschiedenen Datenmeldungen der Bankenbranchen effizienter zu gestalten. Dazu soll das Meldewesen für statistische, aufsichtsrechtliche und Abwicklungsdaten der beiden Behörden harmonisiert und integriert werden.
In einem gemeinsam veröffentlichten Memorandum of Understanding haben sich EBA und EZB verständigt, ein gemeinsames Komitee einzurichten. Dieses soll helfen, die Datenmeldungen unter anderem durch die Entwicklung gemeinsamer Definitionen und Standards zu verbessern: Das neu gegründete Joint Bank Reporting Committee (JBRC).
Das JBRC wird aber nicht allein Vertreter der EBA und EZB umfassen, sondern auch die EU-Kommission und das Single Resolution Board (SRB) werden vollwertige Mitglieder. Vervollständigt werden soll das Komitee durch die mögliche Teilnahme aller Behörden in den jeweiligen Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums, die die Befugnis zum Erlassen von Aufsichts-, Abwicklungs- und statistischer Berichtsanforderungen besitzen.
Übrigens: Die von den Gesetzgebungsverfahren betroffenen Banken können sich zwar nicht direkt beteiligen, sollen aber über ein gemeinsames Gremium, der Reporting Contact Group, Teilhabe am JBRC erhalten.
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Financial Reporting: Die ganze Story – Step by Step
Weder den Banken noch dem interessierten Fachpublikum wird es in nächster Zeit also langweilig werden in Sachen Regulation und Controlling. Wir halten Sie in einer aktuellen Update-Reihe über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden. Hier für Sie die ersten Teile dieser spannenden Story:
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ALL EYES ON: SAP BW/4HANA-Transformation
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In der Rubrik ALL EYES ON schauen wir uns diesmal in die Augen mit einem movisco-Kunden – in diesem interessanten Best Practice Case:
Im Zuge einer Systemmigration wechselte die movisco-Kundenbank von ihrer bisherigen Systemarchitektur, die aus mehreren Data Marts – also mehreren Teillagerbeständen eines Datenlagers – bestand, zu einer zentralen bankweiten Datenplattform als Single Point of Truth (SPOT). Die Bank reagierte damit auf aktuelle Herausforderungen im Datenmanagement wie stark wachsende Datenmengen, zunehmende Anforderungen an die Verfügbarkeit von Daten sowie regulatorische Vorgaben. Eingeführt wurde mit der SAP FSDP (Financial Services Data Platform) eine Lösung, die sowohl Applikationen für das analytische als auch für das operative Bankgeschäft beinhaltet. Unter Berücksichtigung des neuen SPOT musste das bisherige qualitative Datenqualitätsmanagement der Bank auf die neue Systemlandschaft erweitert werden. Aufgrund einer aufsichtsrechtlicher Monite im Rahmen der On-Site-Inspection war die Bank dazu angehalten, quantitative Datenqualitätsprüfungen für ihre zugrundeliegenden Rating- und Accounting-Daten aufzusetzen.
… wenn Sie Ihre Augen jetzt auf die Erfahrungen und Ergebnisse der Implementierung durch die movisco AG richten wollen, dann finden Sie die ganze Story hier"Einführung eines quantitativen Datenqualitätsmanagements in der Financial Services Data Platform (FSDP ) einer privatisierten Landesbank"
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Nach so viel Fachinformation hier noch ein paar aktuelle Interna aus unserer eigenen Kaffeeküche für eine entspannte Tee- oder Kaffeepause – frisch aufgebrüht:
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Anforderungsmanagement: Gold-Partnerstatus im Requirements Engineering CPRE von IREB®
Anforderungsmanagement und Projektmanagement sind eng miteinander verbunden und ergänzen sich auf vielfältige Weise. Zusammengefasst sorgt das Anforderungsmanagement für die Klarheit und Struktur der Anforderungen, während das Projektmanagement diese Anforderungen in einen umsetzbaren Plan überführt und die Projektdurchführung steuert. Beide Disziplinen arbeiten Hand in Hand, um sicherzustellen, dass Projekte effizient und erfolgreich abgeschlossen werden.
Wir bei movisco AG wissen, dass effektives Projektmanagement ein gutes Anforderungsmanagement braucht. Erfahrung und Expertise im Bereich des Requirements Engineering, einschließlich erfolgreicher Projekte, in denen komplexe Anforderungen analysiert, dokumentiert und umgesetzt wurden, bringen wir nachweisbar mit. So nachweisbar, dass wir im Mai 2024 den Gold-Partnerstatus im Requirements Engineering CPRE von IREB® erlangt haben – ein Garant für die hohe Professionalität und das Engagement der movisco AG im Anforderungsmanagement.
Ihr Vorteil: Wie wir Sie als Entscheider im Banking dabei unterstützen können, Ihre Projekte erfolgreich umzusetzen? Auf https://www.movisco.de/services/projektmanagement finden Sie unser Angebot: Vom kostenlosen Vortrag zum Thema Projektmanagement bis zur individuellen Projektmanagement-Implementierung finden Sie hier zu Ihren Fragestellungen die passende Unterstützung.
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PRINCE2 Schulung im Rahmen der movisco Academy: Das Sprungbrett zum Erfolg im Projektmanagement
In jeder Ausgabe des Quarterly stellen wir auch Schulungen der movisco Academy vor, diesmal passend zum Thema Projektmanagement. Im Frühjahr 2024 fand beispielsweise wieder die beliebte PRINCE2-Schulung mit anschließender Zertifizierungsprüfung – über den Anbieter maxpert - für alle interessierten Mitarbeitenden der movisco AG statt. Die PRINCE2-Foundation-Zertifizierung gilt als globaler Benchmark für Projektmanagement und konzentriert sich auf die Kernkonzepte, Themen und Prozesse dieser Methode. Die Schulung vermittelt Projektmanagern, Teammitgliedern und anderen interessierten Spezialisten, wie sie PRINCE2 vollständig nutzen können.
PS: Ihr Vorteil: Die Berater der movisco AG sind durch die regelmäßigen (Projektmanagement-)Schulungen innerhalb der movisco Academy mit dem optimalen Handwerkszeug ausgestattet, um auch Ihr Projekt in Ihrem Bankinstitut ziel-, zeit- und kostengerecht umzusetzen.
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Farewell & Hello
Und klar, wie jedes Unternehmen wäre movisco nichts ohne seine Mitarbeitenden. Die, die uns über Jahre begleitet haben, und die, die neu dazukommen. Schicken wir diesmal also ein herzliches Farewell an Michael und Anton und ein ebenso herzliches WILLKOMMEN IM TEAM an Lucas, Dennis, Claus, Serkan, Andy, Moody, Aurelia, Kevin, Muhammad und Yavuz – Sie werden bald noch von ihnen hören und lesen...
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Das nächste THE BANKING QUARTERLY kommt werbefrei und kostenlos zu Ihnen im QIII 2024 – melden Sie sich hier einfach direkt an.
Und hier können Sie es uns ordentlich geben – Ihr Feedback nämlich: info@movisco.com
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Thomas Arnsberg Vorstand
„Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der neuesten Ausgabe des THE BANKING QUARTERLY! Kommen Sie bei Fragen gerne auf uns zu.“
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